Zweitens: In der Nacht zum 12. Januar griff der Feind mit starken Kräften
die vorgeschobenen Stellungen in dem Abschnitt zwischen den Arasfluß und dem
südlich davon gelegenen Berg Karadagh an. Unsere Truppen, die sich hier vierfach
überlegenen Kräften gegenüber befanden, begegneten den feindlichen Stürmen nicht
nur mit Festigkeit, sondern gingen an einzelnen Dunkten zum Gegenangriff über und
fügten dem Feinde schwere Verluste zu. Am 13. Januar vormiktags wurde ein vom
Feinde unternommener heftiger Angriff nach einem erbitterten Kampf zwischen der
beiderseitigen Infanterie und der beiderseitigen Artillerie von uns mit kräftigem
Feuer empfangen. Er scheiterte volllommen. Am Nachmittag griff der Feind von
neuem alle unsere in diesem Abschnitt gelegenen vorgeschobenen Stellungen an. Die
Zussen, die in einige unserer Schützengräben hatten eindringen können, wurden mit
dem Zajonett abgewiesen.
Drittens: In der Nacht des 11. Januar griff der Feind unsere Stellungen in
dem Abschnitt zwischen dem Nordlauf des Aras bis zum Narmanpaß an. Ein Teil
der vorgeschobenen Stellungen befindet sich auf dem ösklich von Azab gelegenen
Hängen, die der Feind besetzt hatte. Er wurde im Anschluß an unsere Gegen-
angriffe wiedererobert. Wir fügten dem Feinde bei dieser Gelegenheit ziemlich
schwere Verluste zu und erbeuteten eine große Menge von Waffen und zwei Maschinen-
gewehre. Eine unserer Abteilungen, die von überlegenen feindlichen Streiikrästen
nördlich Kizlar Kale umzingelt wurde, schlug sich kapfer durch die feindliche Linie
durch und zog sich in ihre alten Stellungen zurück, indem sie den Russen gleichzeitig
ziemlich schwere Zerluste zufügte. Am 13. Januar nachmittags mußte der Feind
nach einem von uns gegen ihn gerichteten Angriff östlich Azab einen Teil seiner
Stellungen aufgeben. Ein anderer Angriff, den wir nordöstlich von dieser Gegend
und östlich von Kizlar Kale ausführten, konnte infolge eines Schneesturmes nicht
weitergeführt werden.
Biertens: In der Nacht des 12. Januar beiderseitiges Gewehrfeuer und Zomben=
werfen in dem Abschnitt zwischen Narmanpaß und Ichhan. Ein lleberfall des Feindes
am 12. Januar vormittags bei Arab Gadeg wurde abgeschlagen. Die Zussen
verloren über 100 Tote. Am 13. Januar führten zwei russische Angriffe bei Karadagh
südlich Kegig zu einer vollkommenen Niederlage des Feindes. Im Berlauf des
letzten Kampfes warfen sich unsere Offiziere mit dem Revolver in der Faust und
unsere Grenadiere mit Hochrufen auf den Sulkan unter den Klängen der National=
homne auf die feindlichen Truppen und zwangen sie zu einer regellosen Flucht. Die
in diesem Abschnitt gemachten Gefangenen erkldren, daß in den viertägigen Kämpfen
jedes ihrer Kegimenter zum mindesten 800 Tote gehabt habe.
An den anderen Fronten keine Veränderung. —
Abreise des Kaisers nach dem Kriegsschauplatz.
Berlin, 16. Januar. Seine Masesiät der Kaiser hat sich nach völliger Wieder-
hersfellung seiner Gesundheit heute nachmittag auf den Kriegsschauplah begeben.