Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
  
Allgemein litt die Gefechtstätigkeit unter dem nebeligen Wektter. 
In Erwiderung des Bombenabwurfs französischer Luftfahrzeuge auf die 
offene, außerhalb des Operationsgebieis liegende Stadt Freiburg haben unsere 
Luftschiffe in den lehzten beiden Nächten die Feskung DHaris mit anscheinend 
befriedigendem Erfolge angegriffen. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Zussische Angriffsversuche gegen den Kirchhof 
von Wisman (westlich von Riga) scheiterten in unserem Infanterie= und Artilleriefeuer. 
Balkankriegsschauplatz. Die Tage ist unverändert. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
JKuhe an den k. u. k. Fronten. 
Wien, 31. Januar. Amtlich wird verlautbart: 
Auf allen drei Kriegsschauplähßzen keine besonderen Ereignisse. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnank. (W. T. B.) 
Der zweite „Zeppelin“ über Paris. 
Daris, 30. Januar. (Meldung der Agence Havas.) Am 9 Uhr s0 Minuten 
abends ertönte LTufischiffalarm. Alle Borsschtsmaßnahmen wurden getroffen. Die 
Dolizeipräfektur teilte 9 Uhr 50 Minuten abends mit, ein von Norden kommendes 
Luftschiff sei gemeldet, man wisse nicht genau, in wescher Richtung es fliege. Zur 9 
Vorsicht wurden die Lichter in der Stadt gelöscht. AUm 10 Uhr abends ertönten B 
in ganz Daris von neuem Glockengeläut und Trompetenstöße. Ale für den Fall ¾ 
eines Luftschiffalarms vorgesehenen Maßnahmen wurden sofort ausgeführt. 
Daris, 31. Januar. Eine Note der Agence Havas besagt: Am 30. Januar 
abends bewegte sich ein deutsches Luftschiff in der Richtung auf Haris, wo es kurz 
nach 10 Uhr abends eintraf. Es wurde von Abwehrgeschützen beschossen und von 
Flugzeugen angegriffen. Das Tuftschiff warf eine Anzahl Bomben, die nach den 
bisherigen Meldungen keinen Schaden verursachten. m 11 ¼ Uhr war der Alarm 
zu Ende und die Beleuchtung wurde wieder hergestellt. (W. T. B.) 
Daris, 31. Januar. (Havas--Meldung.) Als gesfern abend das feindliche Lustschiff nahte und 
das erste Alarmsignal ertönie, wurden, wie am Abend vorher, alle Zorsschtsmaßregeln ergriffen. 
Wachleute löschten mittels langer Stangen die Gasflammen aus und Bürger kleiterten mit 
Unterstühung von Schutzleuten auf die Gaskandelaber und löschten das TLicht. Jedes Haus, 
dessen Fenster erleuchtet waren, wurde von der drohenden Gefahr benachrichtigt; auf den Straßen 
befindliche Spaziergänger läuteten an den Türen und ließen die LTichter löschen. Der Alarm 
wurde gesiern abend früher gegeben als lags zuvor. Dle zahlreichen Sonntagsspaziergänger 
siellten sich auf Hlätzen und Straßen auf und beobachteten neuglerig den nächtlichen Hlmmel. 
Leider war die Nacht noch nebliger als die vorangegangene. Auch die in den Wohnungen befind- 
lichen Menschen verließen, als die Hörnersignale der Feuerwehrleute erlönten, zahlreich ihre 
Behausungen und besprachen auf den Bürgersteigen das große Ereignis, ohne irgendwelche 
Furcht zu zeigen. Der Munizipalrat hat beschlossen, einen Kredit von 20000 Frank zur Unter. 
siützung der durch den LTufischiffangriff betroffenen Familsen bereitzuskellen. Auf dem Friedhof 
  
   
    
   
  
  
  
	        
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