Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
##. “1 V. EWmn "„ . 2 i e - 3 
Sm οÑ 
   
schlesische und nordmährische Heeresinfanterie erstürmte gleichzeitig ein Fort 
südlich der Ortschaft Koroszezyn. Deutsche Truppen bemächtigten sich dreier 
MWerke an der Nordwestfront und besetzten heute früh die an der Bahnbrücke 
gelegene Zitadelle. Unterdessen drängten die ZBerbündeten den Feind auch über 
die Lesna und im Wald= und Sumpfgebiet südöstlich Brest-Litowsk zurück, und 
unsere von Kowel nordwärts verfolgende Reiterei warf russische Nachhuten bei 
Bucin und Wyzwa. 
Bei den in Oftgalizien stehenden Armeen nichts Neues. 
Italien ischer Kriegsschauplatz. Im Doberdo-Abschnitt griffen die Jtaliener 
gestern mittag den Monte dei Sei Busl neuerdings an. Sie wurden, wie immer, 
zurückgeschlagen. Vor dem Görzer Brückenkopf herrschte Kuhe. An der übrigen 
küstenländischen Front fanden stellenweise heftige Geschühkämpfe statt; so namentlich 
im Raume von Flitsch, wo sich die seindliche Infanterie vorsichtig heranarbeitet. 
Der bereits gestern als abgeschlagen gemeldete Angriff gegen den Nordabschnitt der 
Hochfläche von Lavarone wurde von starken seindlichen Kräften geführt. Nach 
zehntägiger, auch die Nächte hindurch andauernder heftiger Zeschießung unserer 
Werke sieigerte die feindliche Artillerie vorgestern abend ihr Feuer gegen die Front 
Cima di Mezzena — Basson zu größter Schnelligkeit. Bis nach Mitternacht über- 
schüttete sie unsere Stellungen mit Geschossen aller Kaliber. Sodann schritten 
mehrere Infanterieregimenter und Alpinibataillone zum Angriff. Unsere braven 
Tiroler Truppen und Standschützen, von oberöskerreichischen Schüßen und der 
Artillerie hervorragend unterstützt, schlugen alle Stürme zurück. In den Morgen- 
stunden war der feindliche Angriff end gültig zusammengebrochen. In den Hinder- 
nissen allein liegen 200 kote Italiener; danach läßt sich ermessen, welche Opfer 
dieser Angriff gekosket haben mag. Wir hatten nur geringe Verluste. Einer unserer 
Flieger erzielte in der Munitionsfabrik von Brescia mehrere Bombentreffer. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
  
Zwanzig Festungen erobert! — Die Deutschen als Festungsbezwinger. 
Berlin, 26. August. Mit Brest-Litowsk ist wiederum ein farker russischer Waffenplatz 
gefallen. Ein neues Glsed der russischen Sperrkekte — eines der letzten — ist gesprengt, eln neuer 
für die Zersammlung und Verschiebung größerer Heeresmassen besonders wichtiger Hunkt dem 
Feinde abgenommen. 
Als Festungsbezwinger stehen unsere Truppen seit dem Anfang des Krieges unerreicht da. 
Im Westen sind neun Festungen In unsere Hand gefallen: TLültich, Namur, TLongwy, 
Montmedy, La Fere, Laon, Maubeuge, Antwerpen und Lille, außerdem sechs Forts: Manon= 
olller, Givet, Les Ayvelles, Hirson, Condé und Camp des Romains. 
Im Osten hat Rußland die elf Festungen: Libau, Rozan, Dultusk, Jwangorod, Warschau, 
Lomza, Ostrolenka, Kowno, Nowo-Georgiewsk, Ossowiet und Brest- Litowsk an uns verloren. 
Die Wegnahme der festen Plätze in Belgien und Frankreich fällt in die ersten zehn Wochen 
des Krieges, die der russischen Feskungen hal — von der Besehung Libaus am 8. Mai 1915 
abgesehen — ersft am Ende des ersten Kriegsjahres begonnen. 
  
     
  
     
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.