Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
  
Auf einem großen Teile der Front war die Tätigkeit der Artillerie und der 
Flieger sehr rege. 
Feindliche Flieger bewarfen ohne Erfolg Ostende, Middelkerke und Brügge. In 
Müllheim (Baden) wurden 3 Zivilpersonen durch Fliegerbomben getötet. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden- 
burg: In den Gefsechten nordöstlich von Bausk und Schönberg ist der Gegner 
geworfen. Ueber 2000 Russen wurden gefangengenommen, 2 Geschüte und 
0 Maschinengewehre erbeutet. Feindliche Vorstöße gegen Teile unserer Front zwischen 
Radsiwilischti und Swsadosze wurden abgeschlagen. 
Südöstlich von Kowno schreiten die Truppen des Generalobersten v. Eichhorn 
siegreich weiter vor. 
Zwischen dem Zobr und dem Bialowieskaforst wird verfolgt. Die Stadt Narew 
ist besetzt. 
Heetesgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Die Heeres— 
gruppe ist im Vordringen in den Bialowiestaforst und über die Lesna-Drawa, 
deren östliches Ufer am Unterlauf bereits gewonnen ist. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: In der Verfolgung ist 
die Straße Kamieniec — Litowsk — Myszczyce überschritten. Zwischen dem Muchawiec-= 
und dem Dripjetfiuß ireiben unsere Truppen den geschlagenen Feind vor sich her. 
Deutsche Reiterei warf gestern bei Samary (an Stiraße Kowel— Kobryn) eine 
feindliche Kavalleriedivision. 
Güdöstlicher Kriegsschauplat. Unier Führung des Generals Grafen 
Bothmer haben deutsche und österreichisch-ungarische Truppen gestern an der 
Zlota-Lipa nördlich und südlich von Zrzezany die ruffischen Stellungen durchbrochen. 
Nächtliche feindliche Gegenangriffe wurden blutig abgewiesen. Heute früh gab 
der Gegner nach weiteren Mißerfolgen den Widerskand auf. Es wird verfolgt. 
Oberste Heeresleitung. 
Radsiwilischki liegt 10 Kilometer östlich Schönberg. Swijadosze liegt 60 Kilometer öfllich 
Doniewiez. (W. T. B.) 
Wien, 28. August. Amtlich wird verlautbart: 
Russischer Kriegsschauplatz. Unsere in Ostgalizien slehenden Armeen 
haben gestern die seit Wochen ausgebaute russische Front an der Zlota-Lipa an 
mehreren Stellen durchbrochen. Sie kämpfen hierbei auf dem Ehrenfelde der 
ersten groben Schlachten, die zu Beginn des Krieges östlich und südbstlich 
Lemberg ausgekämpft wurden und sich in diesen Tagen zum erstenmal jähren. 
GSowohl östlich von Drzemyflany als auch westlich von Podhajer und von 
Monastlerzyska drangen wir in die seindlichen Linien ein. Zwischen Gologory 
und Brzezany wurden die russischen Stellungen in einer Ausdehnung von 
30 Kilometer genommen, wobei zwischen Gologory und Dunojow österreichisch- 
ungarische Regimenter und nächst Brzezany unsere und deutsche Truppen 
stürmien. Der geschlagene Feind, der 20 Offiziere und 6000 Mann als 
Gefangene zurückließ, versuchte vergebens, die verlorene Dosikion durch 
  
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
	        
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