Eine amtliche deutsche Erklärung zur Versenkung der „Arabic“.
Berlin, 10. September. Als Anlage eines kurzen Anschreibens in Notenform ist dem
hiesigen amerikanischen Boischafier eine Aufzeichnung übergeben worden, in der es u. a. heißt:
„Nach seinen Insirultionen durste der Kommandant die „Arabic“ ohne Warnung und ohne
Rettung der Menschenleben nur dann angreifen, wenn das Schiff entweder einen Fluchtversuch
machte oder Widerstand leistete. Aus den Begleilumständen mußte er aber den Schluß ziehen,
daß die „Arabic“ einen gewalisamen Angriff auf das Unterseeboot plante. Daß durch das
Vorgehen des Kommandanten Menschenleben verloren gegangen fiünd, bedauert die deutsche
Regierung auf das lebhaflteste; Insbesondere sprichi sie dleses Bedauern der Reglerung der
Vereinigten Staaten wegen des Todes amerikansscher Bürger aus. Elne Verpflichtung, hierfür
Schadenersatz zu leissen, vermag sie indes selbst für den Fall nicht anzuerkennen, daß der
Kommandant sich über die Angriffsabsicht der „Arabie“ geirrt haben sollle.“ Die deutsche
ZRegierung erklärt sich aber berelt, diesen Dunkt dem Haager Schledsgericht zu unterbreiten;
dabei setzt sie als selbstverständlich voraus, daß der Schledsspruch nicht eiwa die Bedeutung
haben soll, eine generelle Entscheidung über die völkerrechtliche Zulässigkeit oder Unzulässigkeit
des deutschen Unterseebookkrieges zu treffen. (W. T. B.)
Der Erfolg des Luftangriffs auf die englische Oskkäste.
Berlin, 10. September. Wie wir an zuständiger Stelle erfahren, sind beim
Angriff unserer Marineluftschiffe auf die City von London in der Nacht vom s. zum
-. September insbesondere die Stadtteile um den Holborn-Wiadukt herum getroffen
worden. Zahlreiche umfangreiche Einstürze und gewaltige Brände konnten von den
Luftschiffen, da die Berhältnisse für die Beobachtung außersi günstig waren, einwand,
frei festgestellt werden.
Bei Norwich wurde eine große Induftrieanlage im Südwesien der Stadt aus-
giebig mit Zomben belegt, worauf mehrere langanhalktende Explossonen und Brände
beobachtet wurden.
Bei Middlesborough wurden hauptsächlich die Hafenanlagen und die Hochofen-
werke an der Bahn Southbank —RKedcar mit Bomben belegt. Auch hier konnte
guter Erfolg felkgestellt werden.
Die amtliche englische Zerichterstattung verschweigt aus naheliegenden Gründen,
wie üblich, die bedeutenden materiellen Erfolge der deutschen Luftangriffe und be-
schränkt sich im wesenklichen auf die Angaben einer willkürlich gegriffenen Zahl
von Menschenverlusten. (W. T. B.)
Ein deutsches Marineluftschiff über Balttschport.
Berlin, 10. September. (Amtlich.) In der Nacht vom 9. zum 10. September
hat eines unserer Marineluftschiffe auf den russischen Flottenstüttpunkt Baltischport
und auf seine Eisenbahnanlagen eine Anzahl Zomben mit gutem Erfolg geworfen.
Das Tuftschiff wurde vom Gegner mehrfach wirkungslos beschossen und ist un-
beschädigt zurückgekehrt.
Der Chef des Admiralstabes der Marine. (W. T. B.)