Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

Erfolglose französische Angriffe auf den „Toten Mann“. 
Großes Hauptquartier, 17. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Sechs englische Sprengungen südlich von Loos 
blieben erfolglos. 
In verschiedenen Abschnitten der Champagne sowie zwischen Maas und Mosel 
beftige Artilleriekämpfe. 
Im Maasgebiet trieb der Gegner eine frische Division, die als die siebenund- 
zwanzigste seit Beginn der Kämpfe auf diesem verhältnismäßig engen Kaum in der 
Front erschienene gezählt wurde, wiederholt gegen unsere Stellungen auf der Höhe 
„Toter Mann“ vor. Bei dem ersien überfallartig ohne Artillerievorbereitung ver- 
suchten Angriff gelangten einzelne Kompagnien bis an unsere Linien, wo die wenigen 
von ihnen unverwundet übriggebliebenen Leute gefangen wurden. Der zweite Stioß 
erstarb schon in unserem Sperrfeuer. 
Oestlicher und Zalkankriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen un- 
verändert. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Vorstoß der österreichisch-ungarischen Truppen bei Tarnopol. 
Wien, 17. März. Amtlich wird verlautbart: 
Russischer Kriegsschauplatz. An mehreren Stellen der Strypafront erfolg- 
reiche Vorpostenkämpfe; westlich von Tarnopol drangen hierbei unsere Truppen in 
die russische Borstellung ein, machten einen Fähnrich und 657 Mann zu Gefangenen 
und erbeuteten ein Maschinengewehr und vier Minenwerfer. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Jtaliener haben ihre fruchtlosen Angriffe 
an der Isonzofront eingestellt. Auch diesmal blieben alle unsere Stellungen fest in 
unserem Zesitz. 
Südöstlicher Kriegs schauplatz. Unverändert. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalflabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Anträge im Reichstage zum Ul-Boot-Kriege. 
Berlin, 17. März. (Amtlich.) Zu der Frage des U, Boot-Krieges sind im Feichslage die 
nachsiehenden Anträge eingebracht worden. 
Zon natlonalliberalen Abgeordneien wird beantragt, der Reichslag wolle beschließen: 
In Erwägung, daß England nichl nur gegen die bewaffneie Machl des Deulschen Reiches Krieg 
führt, sondern gleichzeitig unter brulaler Berletzung des Bölkerrechts und Vergewalligung der 
Neutralen dle rücksschtslosesken Maßnahmen getroffen hal, um dle VBersorgung Deutschlands mil 
Lebensmitlleln und RKohskoffen zu verhindern und das deutsche Bolk durch Hunger niederzuzwingen, 
in sernerer Erwägung, daß umgekehrt Deutschland in der Lage ist, durch eine unelngeschränkte 
und rücksichtslose Führung des U.Bool-Krieges die englische Frachtraumnot so zu vergrößern, 
daß die ausreichende Bersorgung des englischen Zolkes mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen 
außerordenilich erschwert, vielleicht sogar unmöglich gemacht und dadurch ein schnelleres, für 
Deutschland siegreiches Ende des Krieges herbeigeführt werden kann, den He#rn Reichs- 
kanzler zu ersuchen: keine Abmachungen mit anderen Mächlen einzugehen, die uns in dem 
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