Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

Heftige russische Angriffe südlich Dünaburg abgewiesen. — Große 
Verluste der Russen. — Französischer Luftangriff auf Mülhausen. 
Großes Hauptquartier, 19. März. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Bermelles (südlich des Kanals 
von La Bassée) nahmen wir den Engländern nach wirksamer Vorbereitung durch 
Artilleriefeuer und fünf erfolgreiche Sprengungen kleine von ihnen am 2. März im 
Minenkampf errungene Vorkeile wieder ab. Bon der größtenteils verschütteten 
feindlichen Zesatzung sind 30 Leberlebende gefangengenommen. Gegenangriffe 
scheiterten. 
Die Stadt Lens erhielt wieder schweres englisches Feuer. 
Während auch der gestrige Tag auf dem linken Maasufer ohne besondere 
Ereignisse verlief, wurden Angriffsversuche der Franzosen heute früh gegen den 
„Tofen Mann“ und östlich davon im Keime erftickt. Auf dem rechten Ifer steigerte 
sich die Artillerietätigkeit zeitweise zu sehr erheblicher Stärke, Gleichzeitig entspannen 
sich an mehreren Stellen südlich der Feste Douaumonk und westlich vom Dorf Vauk 
Nahkämpfe um einzelne Verteidigungseinrichtungen, die noch nicht abgeschlossen sind. 
Aus der den Franzosen bei der Försterei Thiaville (nordöstlich von Badonviller) 
am 4. März überlassenen Stellung wurden sie durch eine deutsche Abteilung gestern 
wieder vertrieben. Nach Zerstörung der feindlichen Interskände und unter Mit- 
nahme von 41 Gefangenen kehrten unsere Leute in ihre Gräben zurück. 
Die Erkundungs= und Angriffsfätigkeit der Flieger war beiderseits sehr rege. 
Unsere Flugzeuge griffen die Bahnanlagen an den Strecken Clermont —Verdun und 
Epinal — Lure Besul, sowie südlich von Dison an. — Durch feindlichen Bomben= 
abwurf auf Metz wurden 3 Zivilpersonen verletzt. Aue einem französischen Geschwader, 
das Mülhausen und Habsheim angriff, wurden vier Flugzeuge in der unmittelbaren 
Amgebung von Mülhausen im Luftkampf heruntergeschossen. Ihre Insassen sind tot. 
In Mülhausen sielen dem Angriff unter der Zevölkerung 7 Tote und 13 Verlehte# 
zum Opfer, in Habsheim wurde ein Soldat getötet. 
Oestlicher Kriegsschaup latz. Die erwarteten russischen Angriffe haben 
auf der Front Dryswijatysee — Dostawy und beiderseils des Naroczsees mit großer 
Heftigkeit eingesetzt. An allen Gtellen ist der Feind unter außergewöhnlich 
starken Verlusten glatt abgewiesen worden. Vor unseren Stellungen beiderseils 
des Naroczsees wurden allein 9270 gefallene Russen gezählt. Die eigenen 
Verluste sind sehr gering. 
GEüdlich des Wiszniewsees kam es nur zu einer Verschärfung der Artillerie- 
kämpfe. 
Balkankriegsschauplatz. Die Lage isi im allgemeinen unverändert. 
Eines unserer uftschiffe hat in der Nacht zum 18. März die Ententeftlotte bei 
Kara Zurun südlich von Saloniki angegriffen. 
Oberste Heeresleitung. 
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