Namens der sozialdemokratischen Fraktion sprach Abg. Scheidemann gegen Haase. Er
erklärte die Zuskimmung der Fraktion zum Noteiat und fügte hinzu: Ich darf annehmen, daß
wir noch zu den Worien stehen, die wir am 4. August 1914 namens unserer Fraktion aus
dem Munde des Abg. Haase gehört haben. (Hört, hört! rechts.) Jch wiederhole, was wir
immer gesagt haben: in der Siunde der Noit lassen wir unser Baterland nicht im Süch. (TLeb-
hafter Zeifall und Händeklatschen.)
Infolge dieser Borgänge sind der Abg. Haase und 17 seiner Darteigenossen aus der sozial-
demokratischen Fraktion ausgetreten und haben sich zu einer „sozlaldemokratlschen Arbeits-
gemeinschaft“ zusammengeschlossen.
Amerikanischer Drotest gegen die Beschlagnahme von Wert-
papieren durch England.
London, 23. März. „Daily News“ melden aus Washington vom 22. März.:
Das Staatsdepartement hat einen formellen Drotest nach Condon gerichtet wegen
der Zeschlagnahme von amerikanischen Wertpapieren im Werte von 4 Millionen
Pfund Sterling, die mit der Host aus Holland gesandt waren. (W. T. B.)
Feldmarschall v. Mackensen in Konstantinopel.
Konstantinopel, 24. März. Generalfeldmarschall von Mackensen ist heute
vormittag hier eingetroffen, um dem Sultan den ihm vom Deutschen Kaiser ver-
liehenen Marschallstab zu überreichen. Auf dem Zahnhofe fand großer militärischer
Empfang ssatt. U. a. waren Marschall iman von Sanders, Bizeadmiral Souchon
und Vertreter der deutschen Botschaff sowie des Sultans und der türkischen
ZKegierung anwesend. Das Dublikum begrüßte den Gast herzlich. (W. T. B.)
Ein Armeebefehl Joffres an die Verteidiger Verduns.
Daris, 24. März. (Havas-Meldung.) In der ersten Märzhälste hat General
Joffre an die Armee von Verdun folgenden Armeebefehl gerichtet:
„Soldaten der Armee von Verdunl
Seit drei Wochen haltet ihr den furchtbarsten Sturm aus, den der Feind bisher
gegen uns unternommen hat. Deutschland rechnete auf einen Erfolg seiner An-
strengungen, die es für unwiderstehlich hielt und für die es seine besten Truppen
sowie seine mächtigste Artillerie eingeseczt hatte. Es hoffte, daß die Einnahme von
Verdun den Mut seiner Verbündeten stärken und die neutralen Länder von der
deutschen Ueberlegenheit überzeugen würde. Es hatte seine Rechnung ohne euch
gemacht. Tag und Nacht, trohzeiner beispiellosen Zeschießung, habt ihr allen An-
griffen widerstanden und eure Stellungen gehalten. Der Kampfistnochnichtbeendet,
denn die Deutschen brauchen den Sieg. Ihr werdet ihnen den Sieg zu entreißen
wissen. Wir besichen Munition in Ueberfluß sowie zahlreiche Reserven. Besonders
aber bessht ihr euren Glauben an die Geschicke der KRepublik. Das Land hat
seine Blicke auf euch gerichtet. Ihr werdet zu denen gehören, von denen man sagen
wird: „Sie haben den Deutschen den Weg nach Verdun versperrt!“ (W. T. B.)
J—t
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