Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

  
Oestlicher Kriegsschauplatz. Eine stärkere russische Abteilung wurde von 
deutschen Streifkommandos an der Wiesielucha südlich von Kuchecka Wola (zwischen 
Stochod und Styr) angegriffen und aufgerieben. 
Balkankriegsschauplatz. Unsere Flieger beobachteten in den Hafenanlagen 
von Saloniki große Brände, die offenbar von unserem Tuftschiffangriff herrühren. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Erfolgreiches Vordringen in Albanien. 
Wien, 2. Februar. Amtlich wird verlautbart: 
JKussischer Kriegsschauplatz. Von der Brückenschanze nordwestlich von 
Asziesko wurde der Feind durch Minenangriffe zum Verlassen seiner vorderstien 
Gräben gezwungen. An anderen Stellen der Nordostfront fanden Hatcouillenkämpfe statt. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Im Euganatale wurden westlich von Ron- 
cegno mehrere Angriffe eines italienischen Bataillons abgewiesen; am Hang des Col 
di Lana wurde eine feindliche Sappenstellung im Handgemenge genommen und 
gesprengt. An der Isonzofront Geschüßtkämpfe. 
Südöstlicher Kriegsschauplatz. In Albanien gewannen unsere Vortruppen 
ohne Kampf das Südufer des Matiflusses. In Montenegro volle Kuhe; keine 
besonderen Ereignisse. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Neue kühne Kreuzertaten eines deutschen Kriegsschiffs. — Der 
Dampfer „Appam“ durch die „Möwe“ aufgebracht. 
New sork, 1. Februar. (Reuter-Meldung.) Nach einem Telegramm aus 
Norfolk (Virginia) ist der britische Westafrikadampfer „Appam“, der bisher ver- 
mißt wurde, gestern morgen in der Quarantänestation auf der Höhe von Old 
DPoint angekommen. Eine Drisenmannschaft von einem deutschen Unterseeboot 
soll den Befehl haben. 
Wie aus Newport News weiter gemeldet wird, ist der Dampfer „Appam“ 
auf der Höhe der Kanarischen Inseln durch ein deutsches Kriegsschiff, angeblich 
ein Unterseeboot, aufgebracht worden, das kurz vorher einen anderen britischen 
Dampfer versenkt hatte. Außer den eigenen Passagieren hat die „Appam“ noch 
138 Dersonen, die man von anderen Dampfern übernommen hatte, zusammen 
425 Dersonen, an Bord. 
Auf der „Appam“ wehte, wie Reuter weiter meldet, die deutsche Kriegsflagge. 
Man glaubt, daß die deutsche Mannschaft sich lieber internieren lassen wird, als 
Gefahr laufen, bei der Wiederabfahrt aufgebracht und gefangengenommen zu 
werden. Der rechtliche Charaster der „Appam“ wied von den Behäörden in 
Washington geprüft. (W. T. B.) 
 
	        
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