Meine Herren, in ernster Stunde ist Ihre und unsere gemeinsame Arbeit doppelt veranl.
wortungsvoll. Kein anderer Gedanke kann uns beseelen als der: wie helfen und wie fiützen
wir unsere Krieger, welche draußen für die Heimat ihr Leben in die Schanze schlagen! Ein
Geist, ein Wille führt sie. Dieser uns alle einigende Geist leile auch uns! Er ist es, der
über den Kampf der Bäter hinweg unsere Kinder und Enkel in eine starke und freie Zukunft
sähren wird. (Slürmisches andauerndes Bravo und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.)
(Amtlicher stenographischer Zericht.)
Zücktritt des italienischen Krlegsminisiers Zupelli.
Mailand, . April. Durch ein gestern erlassenes königliches Dekret ist, wie
die Blätter melden, die Demission des bisherigen Kriegsministers Zupelli angenommen
worden. Generalleutnant Haolo Morone wurde zu seinem Nachfolger ernannt. Der
König verlieh Zupelli motu proprio das Großkreuz des Ordens der italienischen
Krone. (W. T. B.)
Tätigkeit der kürkischen Flotte im Schwarzen Meer.
Konstantinopel, s. April. Das Hauptquartier keilt mit: An der Irakfront
leine ZBeränderung.
An der Kaukasusfront sand ein Zusammensioß von Erkundungsabteilungen statt.
Ein feindlicher Kreuzer warf hundert Geschosse gegen die Küste bei Eduindsik, west.
lich von Eregli, erzielte aber keine Wirkung. Am 3. April beschoß unsere Flotte mit
Erfolg die feindlichen Stellungen an der kaukasischen Grenze. Die feindlichen
Truppen wurden durch diesen unerwarteten Angriff überrascht, verließen ihre Stellungen
und flohen in Anordnung, wobei sie eine Menge von Toten und Verwundeten
zurückließen. An demselben Tage beschoß und versenkte unsere Flolte ein russisches
Schiff, das mit Munition beladen war. In der Nacht vom 3. zum 4. April ver-
senkte der Kreuzer „Midilli“ einen großen seindlichen Segler, der mit Kriegsgerät
und anderem Material beladen war, und nahm die BZesahzung gefangen. Am 4. April
früh begegnete die „Midilli“ einer russischen Flotte, beskKehend aus einem großen
Schiff der Klasse „Kaiserin Maric“, einem Kreuzer und drei Torpedobooten, die sich
damit begnügten, aus der Ferne wirkungslos nach der „Midilli“ zu feuern. (W. T. B.)
Erstürmung des Dorfes Haucourt.
Großes Hauptquartier, 6. April.
Westlicher Kriegsschauplatz. Westlich der Maas verlief der Tag zunächsi
durch das Vorbereitungsfeuer, das wir auf die Gegend von Haucourt legten,
sehr lebhaft. Am Nachmitlag war auch die Tätigkeit unserer Infanterie rege.
Sie stürmte das Dorf Haucourt und einen stark ausgebauten französischen Stütz—
punkt östlich des Ortes. Abgesehen von sehr erheblichen blutigen Verlusten, büßte
der Feind 11 Offiziere, 331 Mann an unverwundeten Gefangenen, die zwei
verschiedenen Divisionen angehören, ein.
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