Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

Newport News, 1. Februar. (Reuter-Meldung.) Das deutsche Kriegsschiff, 
das den Dampfer „Appam“ aufbrachte und mit einer Prisenmannschaft versah, 
soll den Namen „Möwe“ geführt haben. (W. T. B.) 
New Lork, 2. Februar. Wie Associated Preß berichtigend mitteilt, war die 
„Appam“ am 15. Januar bei den Kanarischen Inseln aufgebracht worden. Sie 
hatte 451 Hersonen an Bord. Im ganzen sind von dem deutschen Kriegsfahrzeug 
sieben Dampfer versenkt worden, und zwar die Dampfer „Corbridge“, „Trader“, 
„Ariadne“, „Dromonby“, „Farringford“, „Clan Mactavish“ und „Arthur“. (W. T. B.) 
Selbstmord des tärkischen Thronfolgers. 
Konstantinopel, 2. Februar. Die Telegraphen-Agentur Milli meldet: Der 
Thronfolger Drinz Jussuf Izzeddin Effendi hat sich infolge einer Krankheit, an der 
er seit einiger Zeit litt, gestern früh um 1½ Uhr in seinem Palast in Zingirli Kogu 
das Leben genommen, indem er sich die Adern des linken Armes aufschnitt. Die 
Bestattung wird morgen mit dem üblichen Zeremoniell im Grabe des Sultans 
Mahmud in Stambul erfolgen. Der ärztliche Zefund, der den Selbstmord fesistellt, 
ist von allen hervorragenden Aerzten Konstantinopels unterzeichnet. (W. T B.) 
Zäcktritt des russischen Ministerpräsidenten Goremgkin. 
Deters burg, 2. Februar. Die Detersburger Telegraphenagentur meldet: 
Ministerpräsident Goremykin ist auf sein Ansuchen hin in Anbetracht seines geschwächten 
Gesundheitszustandes von seinen Obliegenheiten als Ministerpräsident enthoben und 
zum Wirklichen Geheimen Kat erster Klasse ernannt worden. Das Mitglied des 
Zeichsrates Stürmer ist zum Ministerpräsidenten ernannt worden. (1. T. B.) 
Der kühne Beutezug der „Möwe“'. 
London, 2. Februar. (Reuter-Meldung.) VBon Ne#wport News wird gemeldet, daß sich 
451 Dersonen an Zord des Schiffes „Appam“ befinden, darunter 138 Leberlebende der sieben Schiffe, 
die von den Deutschen zum Sinken gebracht wurden, sowie 20 deutsche Bürger und Kriegsgefangene 
aus Kamerun und eine Prtsenbesatzung von 22 Mann. Offenbar wurde die „Appam“ vier 
Tage nach ihrer Ausreise, ohne Widerstand geleistet zu haben, erbeutet, nachdem ein Schuß 
über die Brücke des Dampfers abgeseuert worden war. Als eine Drisenbesatzung an Bord 
gegangen war, begann die „Appam“ ein britisches, mit Fleisch aus Australien beladenes Schiff 
zu verfolgen. Dieses bot Widerstand und wurde in den Grund gebohrt. (W. T. B.) 
Wie die „Times"“ aus New (sork erfahren, wurde der Dampfer „Appam durch einen bewaffneten 
deutschen Dampfer, nicht durch ein Unterseeboot, wie zuerst gemeldet worden war, erbeutet. Die 
Dassagiere berichteten dorüber, daß am frühen Morgen des 15. Januar sich ein unbekanntes 
Schiff ganz nahe an die „Appam“ heranmachte und zwel Schüsse längs des Zugs abfeuerte. Die 
„Appam“ glaubte, es mit einem Seeräuber zu tun zu haben, und gab ihrerseits zwei Schüsse 
ab, die keine Wirkung hatten. DZon beiden Schiffen wurden Reitungsboote ausgeseht, und eines 
der Rettungsboote der „Appam“ wurde zwischen den beiden Dampfern zertrümmert. Hierauf 
kletterte eine Abtellung von dem deutschen Schiffe an Bord der „Appam“, und Kapitän 
 
	        
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