Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

M# F e- Se#r r. 
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Defensivhandlungen, wenn schon als solche allergrößien Stils, dar. Das findei schon in dem 
Ausdruck „Enilastungsoffenssve“ einen elwas verblümten und beschönigenden, aber unmißver- 
stdndlichen Ausdruck. Eine Enilastungsoffensive ist elne Offensivhandlung mit Defensiozweck. 
Was das für Geist und Stimmung der Truppe bedeutet, vermag vielleicht nur der ganz 
zu beurteilen, der diese Kämpfe selbst mitgemacht hat. „Es geht vorwärts= — dies Wort 
übt auf den deuischen Soldaten einen magischen Zauber aus, der alle Glieder des Riesen= 
organismus unserer Armee mil Wunderkräflen durchdringt. „Wir grelfen an“ — da fühlt 
sich jeder ssolz und freudig beteillgt, auch wenn die Gesamtlage ihn an eine Sielle geführt hal, 
wo er und sein Derband sich in der Verteidigung befindet. Unfere Oskfroni hai sich angesichts 
des Zewußtseins, daß wir das Geseß der Stunde diktieren, bel ihrer heroischen Gegenwehr 
gegen die russischen Massenanstürme ebensowohl von Offensivgelst beseelt gefühlt als die 
Kameraden im Wesien. Gerade die in Kußland fechtenden Verbände, die im vergangenen 
Sommer das Glück gehabt hatten, in rastlosem Zorwärtsdrang dem russischen Koloß riesige 
Gebietsstrecken zu entreißen, gönnien den westlichen Kameraden aus vollem Herzen die Eni- 
schädigung, das Glück des Angreifen-Dürfens, das ihnen während des langwsersgen und opfer- 
vollen Siellungskrieges versagt gewesen war. Sie fühlten sich als Kückendeckung und nahmen 
sbrersells sede Gelegenheit und Beranlossung wahr, dem anstürmenden Gegner, wenn er an 
ihrer zähen Enischlossenheil abprallend sich zurückzog, in raschem Gegensioß zu folgen, soweit 
es irgend zweckmäßig erschien. Offensiogeist, Tatgeist hüben und drüben. 
l. 
Es ist nur nalürlich, wenn sich die angespannie Aufmerksamkeit des Erdballs auf die große 
Kampfhandlung vereinigte, welche die Deutschen selt dem 21. Februar zunächst auf dem öfl- 
lichen, dann auch auf dem westlichen Maasufer eingeleitel hallen. Diese Kämpfe lassen sich 
in drei große Gruppen gliedern: 
Zunächst erfolgte der wesentlich nordsüdlich gerichtete ZorskKoß aus der Linie Consenvoye — 
Azannes auf die Linie Champ — Neuville —Douaumont. Eine zweite Angrifföhandlung richlet 
sich von Etain, also von Nordosten, aus auf die Höhen der Coötes TLorraines in allgemeiner 
Rlchlung auf die nordöskliche Kanke des Fortgürtels. Im Anschluß an diese beiden innerlich 
zusammenhängenden Angriffsgruppen entwickelte sich dann vom 6. März an eine dritte Reihe 
von Kämpfen, die auf der Linie Forges — Regniéville über die Maas hinübergriffen und sich 
den Nordrand der Befestigungsanlagen des westflichen Maasufers zum Ziele nahmen. 
Der sähe und anscheinend nicht völlig erwartete Zorstoß gegen die nördlichen und nordöst- 
lichen Zefestigungsgruppen des Fesiungsgürtels um Berdun hatte im ersten Anlauf bis an den 
eigentlichen Fortgürtel herangeführt und eln wichtiges Glied dieses Gürtels, das Fort Douaumont, 
und dann, nach dem harien Ringen mehrerer Tage, dasß noch weit stärkere, befestigte und mit 
Hartnäckigkeit verteidigte Dorf Douaumont nebst den anschließenden Feldwerken in unsere Hand 
gebracht. Dieser Erfolg rief eine seiner Bedeutung entsprechende sehr beträchtliche Gegen- 
anstrengung des Feindes hervor. Indessen blieben die Dersuche der Franzosen, uns die erkämpfte 
Linie wieder zu entreißen, erfolglos. Statt dessen gelang es uns am 8. März, einen wichügen 
Stützpunki für die linke Flanke zu gewinnen, indem das Dorf Zaux genommen und bis zur 
Straßengabel im Westen des Ortes befestigt wurde. Der Angriff stieß auch in das gleich, 
namige Fort durch, doch konnten nur die nördlich des Forks angelegten Zefestigungen dauernd 
gehalten werden. Seitdem beschränkien wir uns öftlich der Maas auf die Festhaliung und 
den Ausbau der gewonnenen Linie vom Sädrande des Forks Douaumont durch den Albain, 
wald und weiler am Südhang des Dfefferrückens entlang bis zu den in unseren Besihz gelangten 
DOörfern Dacherauville und Champ an der Maas. 
Links anschließend haben die aus der Woeore-Ebene andringenden Truppen der Nordofi= 
gruppe kroß schwersien Artilleriefeuers, das von den Höhen der Cötes herab ihr Vordringen 
zu hemmen suchte, am 7. März die Franzosen aus Fresnes herausgeworfen, am 9. März 
  
   
	        
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