Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

Die Deuitsche Regierung geht demgemäß von der Erwartung aus, daß ihre neue Weisung 
an die GSeestreitkräste auch in den Augen der Fegierung der Vereinigten Staaten sedes Hindernis 
für die BZerwirklichung der in der Note vom 23. Juli 1015 angebotenen Zusammenarbeil zu 
der noch während des Krieges zu bewirkenden Wiederherstellung der Freiheit der Meere aus 
dem Wege räumt, und sie zweifelt nicht daran, daß die Negierung der Vereinigten Staaten 
nunmehr bei der Großbritannischen KRegierung die alsbaldige Beobachtung dersenigen völker- 
rechtlichen Normen mit allem Nachdruck verlangen und durchsetzen wird, die vor dem Kriege 
allgemein anerkannt waren und die insbesondere in den Noten der Amerikanischen Regierung 
an die Britische KRegierung vom 28. Dezember 1914 und vom 5. November 1918 dargelegt 
sind. Sollten die Schritte der RKegierung der Vereinigten Staaten nicht zu dem gewollten 
Erfolge führen, den Gesetzen der Menschlichkeit bei allen kriegführenden Nationen Geltung zu 
verschaffen, so würde die Deutsche Regierung sich einer neuen Sachlage gegenübersehen, für die 
sie sich die volle Freiheit der Entschließungen vorbehalten muß. 
Der Unterzeichnete benutzt auch diesen Anlaß, um dem Herrn Botschafter die Versicherung 
seiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu erneuern. gez. v. Jagow. 
Seiner Exzellenz dem BZotschafier der Vereinigten Staaten von Amerika 
Herrn Jomes W. Gerard. (W. T. B.) 
Fünfzehn französische Fesselballons eingefangen. 
Großes Hauptquartier, 6. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich und südlich von Armentières waren 
Anternehmungen unserer Datrouillen erfolgreich; es wurden Gefangene gemacht und 
zwei Maschinengewehre, zwei Minenwerfer erbeutet. 
Bei Givenchgy##en-Gohelle wurde ein englischer Angriff gegen einige von uns 
besetzte Sprengtrichter glatt abgeschlagen. 
Nordösilich von Vienne-le-Chäteau (Argonnen) scheiterte eine größere französissche 
Datrouillenunternehmung nach Nahkampf. 
Auf dem linken Maasufer spannen sich die Artillerie, und Infanteriekämpfe in 
Gegend von Haucourt fort; sie brachten uns wiederum einige Erfolge, ohne völlig 
zum Abschluß zu kommen. 
Südlich von Warneton hat Bizefeldwebel Frankl am 4. Mai einen englischen 
Doppeldecker abgeschossen und damit sein viertes feindliches Flugzeug außer Gefecht 
geseht. Seine Majesiät der Kaiser hat seiner Anerkennung für die TLeistungen des 
tüchtigen Fliegers durch die Beförderung zum Offizier Ausdruck verliehen. Südöstlich 
von Diedenhofen mußte ein französisches Flugzeug notlanden; die Insassen sind 
gefangengenommen. 
Eine große Zahl französischer Fesselballons riß sich gestern abend infolge plötz- 
lichen Sturmes los und trieb über unsere Linien; mehr als fünfzehn sind bisher 
geborgen. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Tage isi im allgemeinen unverändert. 
Balkankriegsschauplah. Eins unserer Tuftschiffe ist von einer Fahri nach 
Saloniki nicht zurückgekehrt. Es ist nach englischer Meldung abgeschossen und 
verbrannt. | 
Oberste Heeresleitung. (W. T. Z.) 
      
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