Das Unterseeboot forderte einen unter holländischer Flagge fahrenden Dampfer
durch Signal aus, zur Drüfung der Schiffspapiere ein Zoot zu schicken. Dies geschah
nach einiger Zeit. Sicherheitshalber tauchte das Unterseeboot und besichtigte durch
das Sehrohr den Dampfer. Es war ein zirka 3000 Tonnen großer normaler Fracht-
dampfer mit glattem Deck, erhöhter Back und Hütte. Nichis Verdächtiges war zu
sehen, der Name „Melanie“ am Zug deutlich zu lesen. Als das Unierseeboot neben
dem Schiffsboot in eiwa 1000 Meter Entfernung vom Dampfer auftauchte, eröffnete
dieser unter hollandischer Flagge aus zwei Geschützen mittleren Kalibers und Maschinen-
gewehren ein heftiges Feuer; das U-Boot konnte sich gerade noch durch schnelles
Tauchen retten. Der Dampfer versuchte dann noch zweimal das U,. Soot zu rammen.
Während der ganzen Aktion führte das Schiff die holländische Flagge.
Ein holländischer Dampfer „Melanie“ ist nicht bekannt; dagegen findet sich in
Lloyds Register ein englischer Dampfer dieses Namens von 3002 Bruttoregistertonnen.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Meldung der „Agence Havas“ vom
28. Januar interessant, der zufolge der bewaffnete französische Hostdampfer „Dlata“,
ohne angegriffen zu sein, das Feuer auf ein Unterseeboot eröffnete und es versenkt
haben will.
In einer Besprechung über diesen Fall versicherte der französische Admiral Lacaze
dem Korrespondenten des „Detit Journal“, daß die sranzösischen Handelsschiffe aus-
drücklich Zefehl hätten, auch wenn sie nicht angegriffen seien, auf jedes feindliche
Unterseeboot das Feuer zu eröffnen oder es zu rammen. (W. T. Z.)
Eine neue englische Miederlage am Tigris.
Konstantinopel, 4. Februar. Die Telegraphenagentur Milli meldet: An der
Jrakfcont versuchte der Feind mit einem Teil seiner Krasfte von Felahie vorzufkoßen.
Er wurde durch unseren Gegenangriff zurückgeworfen und gezwungen, sich auf seine
srüheren Stellungen zurückzuziehen.
An der Kaukasusfront kam es in verschiedenen Abschnitten zu Vorpostengesechten und
zu örtlichen, noch sorkdauernden Kämpfen. Sonst nichts von Bedeutung. (W. T. B.)
Zum Untergang des „L 19“.
Grimsby, 4. Februar. (Meldung des Reuterschen Zureaus.) Zwei Marine=
fahrzeuge, die nach dem Schauplahz des „Zeppelin"-Unglücks geschickt wurden, suchten
die Nachbarschaft genau ab und fanden keinerlei Spuren vom Luftschiff. Man schließt
daraus, daß der „Zeppelin“ gesunken ist. (W. T B.)
Ein englischer Kohlendampfer von einem „Zeppelin“ versenkt.
London, 4. Februar. (Meldung des Feuterschen Bureaus.) Der Dampfer
„Eranz Fischer“, der als Kohlenschiff an der Küste fuhr, ist am Dienstag nacht von
einem „Zeppelin“, der auf dem Wege von Hartlepool nach London war, versenkt worden.
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