Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues.
Balkankriegsschauplatz. Eine im Vardargebiet gegen uns vorgehende schwache
feindliche Abteilung wurde abgewiesen.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Neue erfolgreiche Vorstöße in Südtirol. — Bisher 6341 Italiener
gefangen.
Wien, 17. Mai. Amtlich wird verlautbart:
Russischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Artillerielämpfe dauern an der ganzen
Front fort. Auf der Hochfläche von Doberdo wurde unsere neue Stellung westlich
San Martino durch Minensprengung erweitert. Hierauf folgte von Feindesseite
Trommelfeuer und ein Angriff, den unser Infankerieregiment Nr. 43 im Hand-
granatenkampf abschlug. Am Görzer Brückenkopfe, im Kengebiete, bei Flitsch und
in mehreren Abschnitten der Kärntner Front war das Geschützfeuer zeitweise
dußerst lebhaft.
In den Dolomiten wurden feindliche Nachtangriffe gegen den Hekenfels (Sasso
di Stria) und den Sattel nördlich des Siefberges abgewiesen.
In Südbtirol breilelen sich unsere Truppen auf dem Armenterrorücken aue,
nahmen auf der Hochfläche von Bielgereuth die feindliche Stellung Soglio —
dlAspio — Coston — Costa d'Agra — Maronia, drangen im Terragnolo-Abschnikt
in Diazza und Balduga ein, vertrieben die Italiener aus Moscheri und erstürmten
nachts die Zugna Torka (südlich von Rovreit). In diesen Kämpfen ist die Zahl
der feindlichen Gefangenen auf 141 Offiziere, 62200 Mann, die Beule auf
17 Maschinengewehre und 13 Geschütze gestiegen.
Im Abschnitt des Coppiosees unterhielt der Feind heute nacht ein krästiges
Feuer gegen seine eigenen TLinien.
Starke Geschwader unserer Land- und Seeflugzeuge belegten vorgestern nacht
und gestern früh die Bahnhöfe und sonstige Anlagen von Zenedig, Mestre, Cormons,
Cividale, Idine, Der-la-Carnia und Treviso ausgiebig mit Zomben. Allenthalben,
insbesondere aber in #dine, wo etwa 30 feindliche Geschütze ein vergebliches Ab-
wehrfeuer unterhiellen, wurde große Wirkung beobachtet.
Der Stellvertceter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Seegefecht vor der flandrischen Küste.
Brüssel, 17. Mai. Gestern nachmittag erschienen englische Seestreitkräfte vor
der flandrischen Küste. Deutsche Torpedoboote und Bewachungsfahrzeuge liefen
daraufhin aus, wobei es zu cinem kurzen Artilleriegefecht auf große Entfernungen
kam. Eines der deutschen Flugzeuge warf während des Gefechtes auf einen feindlichen
Zerstörer Zomben ab und erzielte dabei einen Treffer am hinteren Kommandoturm
des feindlichen Fahrzeuges. (W. T. B.)