Französische Gräben westlich der Maas erstürmt.
Großes Hauptquartier, 19. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem westlichen Maasufer wurden die fran-
zöslschen Gräben beiderseits der Straße Haucourt — Esnes bis in die Höhe der Süd-
spitze des Camardwaldes genommen und 09 Offiziere und 120 Mann zu Gefangenen
gemacht. Ein erneuter feindlicher Angriff gegen die Höhe 304 brach unter sehr
erheblichen Verlussen für den Feind zusammen.
Auf dem östlichen Maasufer steigerte sich zeitweise die gegenseitige Artillerletätigkeit
zu großer Stärke.
Die Fliegertatigkeit war auf beiden Seiten groß. Oberleutnant Böscke schoß das
16. feindliche Flugzeug südlich von Ripont ab. Bahnhof CLunedville, Luffschiffhalle
und Kasernen bei Epinal wurden mit Bomben belegt.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues.
Balkankriegsschauplatz. Ein Flugzeuggeschwader griff die feindlichen Lager
bei Kukus, Caussca, Mihalova und Saloniki an.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Zwei feste Grenzwerke der Italiener erobert. — Der Erzherzog-Thron,
folger Führer der Angriffstruppen.
Wien, 10. Mai. Amtlich wird verlautbart:
RKussischer und süböstlicher Kriegsschauplah. Keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die an der küstenländischen und Kärntner
Front eingetretene Feuerpause hielt im allgemeinen auch gestern an. Heute früh
wurden zwei feindliche Angriffe auf die von unseren Truppen unlängst gewonnenen
Stellungen östlich Monfalcone abgeschlagen. Eines unserer Seeflugzeuggeschwader
belegte die Bahnhossanlage von San Giorgio di Nogaro und die feindliche See-
flugstation nächst Grado erfolgreich mit Bomben.
An der Güdtiroler Front gewann unser Angriff vnaufhaltsam KRaum. Auf
dem Armenterrarücken wurden sechs stalienische Angriffe abgewiesen. Unsere zwischen
dem Astach= und Laintale vorgerückten Kräste unter Führung Seiner k. u. k. Hoheit
des Feldmarschalleutnants Erzherzogs Karl Franz Josef ktrieben den Feind an
der ganzen Front weiter zurück und bemächtigten sich heute früh der stalienischen
Werke Campomolon und Toraro. Zwischen Lain= und Brandtal (auf Vallarsa)
erreichten unsere Truppen den Nordrand des Col Santo. Im Etschtale mußten
die Jtaliener die Orte Marco und Mori räumen. Die Zahl der seit Beginn
unseres Angriffs gemachten Gefangenen hat sich auf über 10 000 Mann und
196 Offiziere, die Beute auf 51 Maschinengewehre und 61 Geschütze erhöht.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)