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Nach einer amtlichen Mitteilung der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ hat
der Zundesrat den Reichskanzler ermächtigt, eine eigene, neue, ihm unmittelbar
unterstellte Zehörde, das „Kriegsernährungsamt“, zu errichten. Der DHräsident dieser
Behörde erhält das Zerfügungsrecht über alle im Deutschen Reiche vorhandenen
Lebensmittel, RKohstosse und andere Gegenstände, die zur Lebensmittelversorgung
notwendig sind; ferner über die Futtermittel und die zur Viehversorgung nötigen
Nohskosse und Gegenskände. Das Verfügungerecht schließt die gesamte Verkehrs=
und Verbrauchsregelung (damit erforderlichenfalls natürlich auch die Enteignung),
die RKegelung der Ein-, Aus-, Durchfuhr sowie der Dreise ein. Der Dräsident kann
in dringenden Fällen die Landesbehörden unmittelbar mit Anweisungen versehen.
Zum Dräsidenten des Kriegsernährungsamts ist der Oberprästdent der Hrovinz
Ostpreußen v. Batocki berufen. (W. T. B.)
Der Jahrestag der italienischen Kriegserklärung. (Ein Armre-
befehl Erzherzog Friedrichs.)
Wien, 22. Mai. Aus dem Kriegspressequarlier wird gemeldel: Feldmarschall Erzherzog
Friedrich hai einen Armecoberkommandobefehl erlassen:
Heute vor einem Jahre hat Italien seinen lang geplanten und sorgfältig vorbereileten
VBerrai an der Monarchie durch die Kriegserklärung gekrönt. Leber eine halbe Million
Feuergewehre stark, den Kräften unserer Verteidigung achtsach überlegen, skand damals
das feindliche Heer drohend an unserer Grenze. Mit vermessener Kuhmredigkelt ver-
sprachen die führenden Männer drüben dem betörten Volke einen leichten und sicheren
GSieg. In raschem Anfkurm sollten die ftalienischen Waffen über die „unerlösten“ Gebiele
hinaus bis in das Herz unseres VBaterlandes gelragen werden und mit dessen Zerträmmerung
den Weltkrieg enischeiden; die surchklosen Berteidiger aber geboken dem verhaßten Gegner
überall Hall, wo es meine Befehle bestimmt hatten. Unser Siegeslauf im Norden
ward durch den heimtäckischen Kückenangriff nichl gehemmt. Allmählich vermochte ich
dann unseren schwachen Grenzschutz durch freigewordene Truppen zu stützen, wenn es
die Lage sorderke. Bier Schlachten am Isonzo, zahllose Gefechte an der ganzen Front
vom Stülfser Joch bis zum DUcere haben mein VZertrauen in die Krast unserer Abwehr
glanzend gerechtfertigt. Während dieser Zeit wurde Galizien vom Feinde befreit, ein
weites feindliches Gebiet in Zesitz genommen, Serbien nliedergeworfen, Montenegro und
Albanien erobert. Zis vor kurzem vermochten nur unsere kapfere Flofte und unsere braven
Flieger Schrecken und Zerwirrung auf italienisches Gebiet zu tragen. Jast ein volles Jahr
mußten wir uns gedulden, ehe dle Slunde des Angriffes, der Zergeltung schlug. Endlich
ist diese Stunde gekommen. Schon unser erster Ansturm brach eine gewaltige Bresche
in die feindliche Front. Ziel ist gelan, mehr noch bleibt zu kun übrig. Ich weiß, ich
sühle es: Tapferkeik und Ausdauer werden es leisten. Soldaten der Südwest,Froni!
VDergesset nicht im Kampfe, daß Italien an der Verlängerung dieses Krleges schuldig
ist; vergesset nicht die Blulopfer, die er gekostet hat; befreit eure Heimat von den Ein,
dringliungen! Schaffet der Monarchic auch im Südwesten die Grenze, deren sie für ihre
künftige Sicherheit bedarf!' Meine innigsken Wünsche, die Innigsten Wünsche all eurer
Kameraden beglellen euch! Erzherzog Friedrich, Feldmarschall.
(W. T. B.)
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