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aufzuraffen. Meine Armeen werden auch jehzt siegreich durchhalken und uns mit
Gottes Hilfe einen ehrenvollen Frieden erzwingen, so wie wir ihn wünschen.
Ihnen aber, mein lieber Feldmarschall, hat die Borfehung in diesen Kämpfen
das Große beschieden, die Drovinz Osipreußen vom Feinde zu befreien und
unsere Waffen weit in Feindesland hineinzufragen. Das ist Ihr Berdienst,
und dessen wird sich das deutsche Bakerland stets bewußt sein. Ich aber, als
Ihr Kriegsherr und Ihr König, danke Ihnen von Herzen für diese Taten,
die Ihnen für immer unvergessen bleiben sollen. Leberall in deutschen Landen,
in Ost und West, in Nord und Süd, sieht man die Verehrung für Sie. Sie
sind zu einem Nationalheros des deutschen Volkes geworden. Der Name
Hindenburg hat schon heute einen sagenhaffen Klang. Wo er genannt wird,
da blißen die Augen, und da leuchten die Gesichter von jung und alt.
Ind darum sordere ich alle Anwesenden auf, sich mit mir in einem drei,
sachen Hurra auf den Generalfeldmarschall zu vereinigen. (W. T. B.)
Besuch des Kaisers in Mitau.
Berlin, 1. Juni. Der Kaiser hat sich nach dem Besuch im Hauptquartier
des Oberbesehlshabers Ost nach Mitau begeben; unterwegs ließ der Kaiser sich in
Gegenwart des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg und seines Stabschefs Vortrag
über die Berwaltkung der besetzten Gebiete halten. In Mitau wurde Seine Majestät
von den Truppen und der herbeigeströmten Zevölkerung begeistert begrüßt. Im
Gelände jenseits der Aa besichtigte der Kaiser Abordnungen der an der Dünafront
siehenden Truppen, begrüßte sie mit einer kurzen Ansprache und verlieh Eiserne
Kreuze. Später besuchte der Kaiser auch das alte herzogliche Schloß, das Ritter-
schaftshaus und die Trinikatiskirche, wo er sich den Dräsidenten des kurländischen
Konsiskoriums, Generalsuperintendanten Zernewitz, und Herren des Lanbes vorstellen
ließ. (W. T. B.)
Erstürmung des Cailettewaldes.
Großes Hauptquartier, 2. Juni.
Westlicher Kriegsschauplaß. Nach heftiger Steigerung ihres Artillerie.
seuers und nach einleitenden Sprengungen griffen starke englische Kräfte gestern
abend westlich und südwestlich von Givenchhn an. Sie wurden im Nahkampf zu-
rückgeworfen, soweit sie nicht bereits im Sperrfeuer unter großen Verlusten um-
drehen mußten.
Auf dem Wesitufer der Maas brachen die Franzosen erneut zum Angriff
vor. Sie hatten keinerlei Erfolg. Oestlich des Flusses stürmten unsere Truppen
den Cailektewald und die beiderseits anschließenden Gräben. Ein heute morgen
südwesilich des Baux-Teiches mit starken Kräften geführter feindlicher Gegenstoß
scheiterte. Es sind bisher 76 Offiziere und über 2000 Mann zu Gefangene
gemacht sowie 3 Geschütze und mindestens 23 Maschinengewehre erbeutet.