Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

  
ihren Großkampfschiffen und älteren Linienschiffen, Schlachtkreuzern, ferner unsere 
sämtlichen in der Nordsee befindlichen Streitkräste, Torpedoboots= und Untersee- 
bootflottillen. Auf der feindlichen Seite skand uns der größte Teil der englischen 
modernen Schlachiflofte gegenüber. Befehishaber der Aufklärungsstreilkräfte war 
Vizeadmiral Hipper. ODie lehleren sind mit den feindlichen Schlachtkreuzern und 
leichten Kreuzern als erste gegen fünf Uhr nachmittags ins Gefecht gekommen, in 
welches dann nacheinander auch die beiderseitigen Großkampfschiffe eingriffen. Die 
Tagesschlacht, in deren Verlauf unsere Torpedoboote mehrfach, eine unserer Flottilten 
allein dreimal, Gelegenheit hatte, erfolgreich einzugrelsen, währte bis etwa 9 Uhr 
abends. In ihr verlor der Feind das Großkampfschiff „Warspite“, den Schlacht- 
kreuzer „Queen Mary“ und einen Panzerkreuzer, anscheinend der „Achilles“= Klasse, 
sowie mehrere Zerstörer. Während der Nacht erfolgten von beiden Seilen er- 
bitterte Torpedobooisangriffe und Kreuzergefechte, denen die übrigen gemeldeten 
feindlichen Schiffe zum Opfer fielen. Unter anderem hat allein das deutsche 
Spithzenschiff sechs englische moderne Zerstörer vernichtet. Alle bisher eingegangenen 
Perichte der beteiligten deutschen Streifträste stummen überein in der Feststellung 
der vom Feinde im fast unnunterbrochenen zwölfstündigen Kampfe bewiesenen 
Tapferkeit. Mis dem Verlust S. M. S. „Frauenlob“ muß endgültig gerechnei 
werden; das Schiff ist anscheinend in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni während 
eines der Teilgefechte gesunken. Bon den Torpedoseestreitkrästen sind fünf Boote 
nicht zurückgekehrt, ein großer Teil ihrer Besatzung ist aber geborgen worden. 
Trotz der für die Luftaufklärung ungünfligen Wilterungsverhälknisse während der 
beiden Kampftage haben die Marineluftschiffe und Flieger durch ihre Aufklärung 
und Meldetätigkeit zu dem Erfolge unserer Hochseestreitkräfte wesentlich beigetragen. 
(W. T. B.) 
Die englische Liste der verlorenen Schiffe. 
London, 2. Juni. Die englische Admiralität gibt amtlich bekannt: In der 
Geeschlacht sind folgende Schiffe unserer Flolle gesunken: 
„Queen Mary“, „Indefaligable"“, „Invincible“, „Defence", „Black Drince“, 
„Turbulen,“, „Tipperary“, „Forlune“, „Sparrowhawk“, „Ardent“. 
Andere Schiffe werden noch vermißt. (W. T. B.) 
Erfolgreicher Angriff gegen die russische Kaukasusfront. 
Konstantinopel, 1. Juni. Das Hauptquartier meldet: An der Kaukasusfront 
am krechten Flügel unbedeutende Hatrouillengefechte. Im Zentrum ließ der Feind 
infolge unseres am 30. Mai gegen seinen linken Flügel gerichteten Angciffs seine 
Stellungen vorläufig im Stich, um sich 20 Kilometer in nordwestilicher Richtung 
zurückzuziehen. Unsere Hatrouillen verfolgken den Feind. Auf dem linken Flügel 
wiesen wir einen überraschenden Angriff, den der Feind gegen unsere Stellungen 
versuchte, leicht zurück. (W. T. B.) 
  
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