Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

  
  
Und was geschah? Die englische Flotte wurde geschlagen! Der erste gewaltige Hammerschlag 
ist getan, der Nimbus der englischen Weltherrschaft geschwunden. 
Wie ein elektrischer Funke ist die Nachricht durch die Welt geeili und hat überall, wo deutsche 
Herzen schlagen, und auch in den Reihen unserer tapferen Verbündeten, belspiellosen Jubel 
ausgelöst. Das ist der Erfolg der Schlacht in der Nordsee. Ein neues Kapitel der Weligeschichte 
ist von Euch aufgeschlagen. Die deutsche Flotte ist imskande gewesen, die übermächtige englische 
Flotie zu schlagen. Der Herr der Heerscharen hat Eure Arme gestählt, hai Euch die Augen 
klar gehalten. 
Ich aber slehe heute hier als Euer oberster Kriegsherr, um tiefbewegten Herzens Euch 
meinen Dank auszusprechen. Ich siehe hier als Vertreter und im Namen des Vaterlandes, 
um Euch seinen Dank, und im Auftrage und im Namen meines Heeres, um Euch den Gruß 
der Schwesierwaffe zu überbringen 
Jeder von Euch hat seine Pflicht getan, am Geschütz, am Kessel, in der Funkenbude. Jeder 
hatte nur das große Ganze im Auge, niemand dachte an sich, nur ein Gedanke beseelte die 
ganze Flotte. Es muß gelingen: Der Feind muß geschlagen werden. 
So spreche ich den Führern, dem Offizierkorps und den Mannschaften voliste Anerkennung 
und Dank aus. Gerade in diesen Tagen, wo der Feind vor Verdun anfängt, langsam 
zusammenzubrechen, und wo unsere VBerbündeten die Jtaliener von Berg zu Berg versagt haben 
und immer noch weiter zurückwerfen, — habt Ihr diese herrliche große Tat vollbracht. Auf alles 
war die Weli gefaßt, auf einen Sieg der deutschen Flotte über die englische nie und nimmermehr. 
Der Anfang ist gemacht. Dem Feinde wird der Schreck In die Glieder fahren! 
Kinder! Was Ibr getan habt, das habt Ihr getan für unser Zaterland, damit es in alle 
Zukunft auf allen Meeren freie Bahn habe für seine Arbeit und seine Tatkrast. So ruft denn 
mit mir aus: Unser teures geliebtes herrliches Baterland — Hurra, Hurra, Hurra.“ (W. T. B.) 
Die Kämpfe an der mazedonischen Front. 
Sofia, 6. Juni. Bericht des Generalstabes vom s. Juni. An der mazedonischen 
Front weder Ereignisse noch Zusammensköße von besonderer Wichtigkeit. Die Operationen 
beschränken sich auf schwache Zusammenstöße zwischen unseren und den feindlichen 
Datrouillen. Am 3.-Juni zerstreute unsere Artillerie zwei feindliche Kompagnien nördlich 
des Dorfes Dopovo (östlich des Doiransees) und zwang sie zurückzugehen. Zwei 
andere Kompagnien wurden gezwungen, Verschanzungsarbeiten auf der Höhe 370 
nordöstlich des Dorfes Corni Horoj aufzugeben und sich in dieses Dorf zu flüchten. 
Am selben Tage warfen feindliche Flieger Bomben auf die Stadt Doiran und die 
Dörfer TLugandsik und JNikolitsch, aber ohne jeden Erfolg. Am 4. Juni nahm eine 
unserer Datrouillen am Doiransee eine fcanzösische Datrouille gefangen, die von einem 
Offiziersaspiranten befehligt war. Erwähnenswert ist, daß in den letzten Tagen der 
Feind Datrouillen gebraucht, die mit griechischen oder kürkischen Uniformen bekleidet sind. 
(W. T B.) 
Türkische Erfolge im Jrak und Kaufkasus. 
Konstantinopel, 6. Juni. Hauptquartiersbericht. Im Abschnitt von Fellahie 
keine Beränderung. Die feit einiger Zeit in Kasri Schiri in Südperssen versammelten 
russischen Streitkräfte rückten auf einem Nachtmarsch in der Nacht vom 20. zum 21.Mai 
in der Richtung Kasri Schirin —Khanikin vor und griffen in drei Kolonnen unsere 
    
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
	        
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