seine Neutralität nicht zu flören, setzt aber auseinander, daß sie gegenüber dem gegen-
wärtigen Kabinett ernsie Berdachtsgründe hätten angesichts seiner Duldung der deutschen
Dropaganda in Griechenland und seiner Haltung gelegentlich des Eindringens der
Bulgaren in griechisches Gebiet. Andererseits sei die griechische Berfassung in den
lehten Zeiten nicht immer treulich geachtet worden. Vor allem anläßlich der letzten
allgemeinen Wahlen, die trotz der Mobilmachung zahlreicher Wähler stattgefunden
hätten. Indem sie sich auf die Verträge stützen und nur das Interesse des griechischen
Volkes im Auge haben, haben Frankreich, England und Rußland beschlossen, von
Griechenland die unverzügliche Ausführung solgender Maßnahmen zu verlangen:
1. Tatsächliche und allgemeine Demobilisierung der griechischen Armee.
2. Ersetzung des Ministeriums Skuludis durch ein Kabinett, das alle Garantien
hinsichtlich der Zeobachtung einer wohlwollenden Neutralität gegenüber der Entente
erfüllt, entsprechend den Zerpflichtungen der griechischen Regierung.
3. Auflösung der Kammer und allgemeine Neuwahlen.
4. Ersetzung der Holizeibeamten, welche allzuoft auf ausländische Einflüsterungen
gehört haben.
Falls die griechische Kegierung diese Forderungen nicht annehmen sollte, würde sse
allein für die Ereignisse verantwortlich sein, die daraufhin eintreten könnten. (W. T. B.)
Flottendemonstration vor dem Diräus.
Saloniki, 22. Juni. (Meldung der Agence Havas.) Ein Geschwader der
alliierten Flotten hat den Befehl erhalten, vor dem Diräus zu kreuzen. Diese Kund-
gebung wird unter Umständen von einem Tandungskorps unterstützt werden, dessen
Eingreifen von den Ereignissen abhängen wird. (W. T. B.)
Annahme der Entente-Forderungen durch Griechenland.
Athen, 22. Juni. (Keuter-Meldung.) Zaimis machte einen Besuch auf der fran,
zösischen Gesandtschaft, wo die Gesandten der Ententemächte eine Konferenz abhielten,
und gab im Namen des Königs die Erklärung ab, daß Griechenland alle Forderungen
der Entente annehme.
Das neue Kabinett wird heute nachmittag beeidigt. Zaimis isi Ministerpräsident
und Minisier des Aeußeren. Die Gesandten des Vierverbandes haben ihren Regie-
rungen anempfohlen, die Blockade aufzuheben. (W. T. B.)
Die ZKussen in Wesifpersien zurückgeworfen.
Konstantinopel, 22. Juni. (Bericht des Hauptquartiers.) An der Irakfceont
ist die Lage unverändert. Infolge von Angriffen unserer Truppen wurden die Russen,
die sich im Engpaß von Daitak befanden, aus diesem in östlicher Richtung auf Kerend
zurückgeworfen. Der Engpaß von DPaitak liegt 80 Kilometer ösfilich von Kasr Schirin
in einer bergigen Gegend. Wir stellten fesi, daß infolge des Treffens am 18. Juni,
das nördlich von Kerend zwischen persischen Kriegern und russischen Reitern stattfand,
die letzteren in Anordnung zurückgeworfen wurden. (W. T. B.)
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