Das Schicksal des 33.-Infanterieregiments. — Ein geheimer Besehl s
des Generals Pétain.
Berlin, 6. März. Folgender Befehl des Generals Hétaln wurde bel elnem Gefangenen
des französischen Infanterieregiments Nr. 33 gefunden.
„Seit dem 21. Februar greift dle Armee des Kronprinzen mit der dußersten Kraft.
anstrengung unsere Siellungen um Verdun an. Noch nie hat der Feind so viel Artillerie
in Tätigkeit gesetzt, nie so viel Munition ausgewandt. Bereits hat er selne besten Armee-
korps, die er seit mehreren Monaten sorgfältig in Kuhe hielt, auf dem Schlachtfelde
restlos eingesetzt. Er erneuert seine Infanterieangriffe ohne Rücksicht auf schwere Ver-
lusie. Alles beweist, welchen Wert Deutschland dieser Offensive bellegt, der ersten großen
Stiüles, welche es seit über einem Jahre auf unserer Front versucht. Es beellt sich,
einen Erfolg herbeizuführen, welcher einen Krieg beendet, unter dem seine Zevölkerung
mehr und mehr leidet. Die Träume einer Ausbreitung im Orient schwlnden. Das
Anwachsen der russischen und englischen Armeen rust Beunruhigung hervor. Der Auf-
ruf des Kaisers, den uns Leberläufer gebracht haben, #K ein Eingeständnis der wahren
#rsachen dieses verzweifelten Angriffs. Unser Zaterland, hat er gesagt, ist zu diesem
Angrisse gezwungen, aber unser eiserner Wiülle wird den Feind vernichten, daher befehle
lch den Angriff.
Ihr eiserner Wille wird sich an unserer Standhaftigkeit brechen, wie in Lothringen,
in der Dicardie, im Artois, an der User und in der Champagne, und schließlich werden
wir sie bezwingen, und das Scheltern dieser verzweifelten Kraftanstrengung, bei der die
besten Truppen, die ihnen noch blieben, sich vergeblich verbraucht haben werden, wird
den Auftalt ihres Zusammenbruches bedeuten. Ganz Frankreich blickt auf uns. Noch
einmal erwartet es, daß seder seine Pflicht bis zum lehten tut.
(Unterschrift.)
Der Kommandierende General der 2. Armee
PDétain.
Zusatz des Regimentskommandeurs:
Diesem Erlaß des Generals Hétain, des ehemaligen Kommandeurs des 33. Reglments,
hat der Oberst nur eines hinzuzufügen:
Das 33. Regiment wird sich seines ehemaligen Kommandeurs würdig erweisen, das
33. Kegiment wird, wenn nötig, zu skerben wissen, aber weichen wird es niemals.
Zusatz des Bataillonskommandeurs:
Dieser Befehl ist sofort den versammelten Kompagnien vorzulesen.
Die Ereignisse haben dem französsschen 33. Infanterieregiment, an das der BZefehl sch
wendet, folgendes Schicksal beschert:
Am 3. und 4. März kämpfie es um das Dorf Douaumont. An beiden Tagen erlitt es
starke Zerluste; die Gefangenen zeigten verzweifelte Stimmung, klagten über Führung und
Berpflegung. Die Zahl der Gefangenen des Feglments erhöhte sich am s§. März auf 24 Offl.
ziere und 874 Mann. Der anfeuernde Befehl des Armeeführers, der sich nicht scheut, mit
einem natürlich nie erlassenen Aufruf des Kaisers zu arbeiten, hai das Regiment also nicht
zum Siege geführt. (W. T. B.)
Der „Zeppelin“-Angriff gegen das östliche England.
London, 6. März. Das Kriegsamt keilt mit, doß, wie man glaubt, drei
„Zeppeline“ am gestrigen Angriff auf England teilnahmen. Nachdem sie die Küste
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