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Der vergebliche italienische Ansturm im Karst. «
Wien, 17. September. Amtlich wird verlautbart:
Oestlicher Kriegsschauplat. Südöstlich von Hatszeg (Hötzing) vollführten
Honvedkompagnien und deutsche Abteilungen einen erfolgreichen Vorskoß. Sonft an
der Front gegen Kumänlen nichts von besonderer Bedeutung.
An der russischen Front bot der Feind gestern neuerlich außergewöhnliche An-
strengungen auf, die Linien der Verbündeten ins Wanken zu bringen. Der Krieg
entschied sich überall zu unseren Gunsten.
Die Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl wurde an der
Dreiländerecke südwestlich von Dorna Watra, zwischen dem Capul und der Czerna
Hora, nordwestlich des Jablonica-Dasses nördlich von Stanislau, an der Narasowka
und südöstlich von Brzezany von meist weit überlegenen Kräften angegriffen. Die
feindlichen Anstürme endeten — von einem unbedeutenden örtlichen Vorteil bei
Lipnica Dolna abgesehen — überall für die Kussen mit einem vollen Mißerfolg.
Das gleiche Ergebnis zeitigten die feindlichen Angriffe gegen die zwischen Zborow und
dem obersten Sereth unter dem Befehl des Generals v. Eben kämpfenden verbündeten
Streitkräfte der Armee des Generalobersien v. Böhm-Ermolli; der Feind wurde dank dem
erfolgreichen Zusammenwirken von Infanterie und Artillerie überall restlos abgewlesen.
Einen Hauptschlag gedachten die Russen westlich von Tuck gegen die Armee
des Generalobersten v. Terszthanski zu führen, gegen die sie auch wieder die neu-
angefüllten Gardedivislonen in den Kampf warfen. In zahlreichen Wellen geglledert,
stürzten sich die russtschen Masssen zwischen Dustomyth und Zatureh immer wieder
auf den vom General v. d. Marwih befehligten Abschnitt. Die feindlichen Kolonnen
brachen meist schon vor unseren Hindernissen zusammen. Gelang es ihnen, an
einzelnen Dunkten in unsere Stellungen einzudringen, so wurden sie im Gegenangriff
wieder geworfen. Das Schlachtfeld ist von toten und verwundeten Russen bedeckt.
Die verhältnismäßig geringe Zahl von Gefangenen zeugt für die Erbitterung, mit
der gekämpft wurde; unsere Verluste sind verhältnismäßig gering.
Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Karst-Hochfläche setzten die Jtaliener
ihre Angriffe Tag und Nacht fort. Unsere Front blieb unerschüttert. Im nördlichsten
Abschnitt erlahmte die Krast des Gegners nach vielen fruchtlosen Borstößen. Am
heftigsten war die Schlacht zwischen Lokvica und der Karst-Kuppe südöstlich des Doberdo=
Sees. Obwohl der Feind gegen dieses Frontstück unaufhörlich frische Kräfte heran.
führte und stellenweise in unsere Linien eindringen konnte, entschied sich der Nahkampf
immer wieder zugunsten unserer Truppen, unter denen sich das Infanterieregiment
Nr. 96 besonders hervortat. Die Verlusie der Italiener sind entsprechend dem
Masseneinsatz auf engem Angriffsraum dußerst hoch; so verbluteten allein im Ringen
um die erwähnte Karst-Kuppe sseben feindliche Regimenter.
An der Front nördlich der Wippach bis zum Ken hat der Artilleriekampf an
Lebhaftigkeit zugenommen. Im Flitscher Abschnitt griff der Feind nach sfarker Feuer-
vorbereitung den Brsic, Kavelnik und Kombon vergeblich an.
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