Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 5 (5)

   
  
  
  
  
  
rumanischen Kriegserklaͤrung sagte er dem sterreichischungarischen Gesandien, daß er den Krieg 
nicht wolle. (Hört, hört!) Selt Beginn des Krieges hat Rumänien, wie ich sagte, seine 
Raubpolitik ausschließlich von der Einschätzung der allgemeinen Kriegslage abhängig gemacht. 
Rumaͤnien wird sich dabei militärisch genau so verrechnen, wie es sich in Gemeinschaft mit seinen 
Ententefreunden schon jetzi positisch verrechnet hal. 
Auf den Schlachtfeldern tobt harter Kampf in Ost, West und Süd. Seit Anfang Juli 
dauern an der Somme fast ohne Unterbrechung die erbitterten Angriffe der Engländer und 
Franzosen an. Aber das, was unsere Gegner erhofft und erstrebt haben, der Durchbruch im 
großen Sill, die Aufrollung unserer Stellung im Wesien, sie (8 thnen nicht geglückt. (Bravol) 
Fest und ungebrochen stehl unsere Front. Schwer und hart ist der Kampf da draußen an der 
Somme, und noch ist ein Ende dort nicht abzusehen. Es wird weitere Opfer kosien, und noch 
ein oder der andere Graben, eln oder das andere Dorf mögen verloren gehen. Aber durch 
kommen sie nicht. (Bravol) Dajür bürgt unsere Führung, dafür bürgi die unverglelchliche 
Tapferkeil der Truppen aller deutschen Stämme. (Lebhaftes Zravol) Auch im Osten kobt der Kampf 
weiter. Auch hier werden die Kämpfe weitergehen, aber ebenso sicher wird auch hier gehalten 
werden, dank dem unvergleichlichen Heldenmmt unserer Heere. (Bravol) In den letzten Monalen 
ist weiter der neue große Balkanplan der Entente gereift, der bestkimmt war, den Vierbund zu 
sprengen. Der Verrat Rumäniens schloß die Keite, und wieder frage ich: Was ist erreicht? 
Die Tage unserer kreuen und tapferen Verbündeten ist unerschüttert. Der Hlan der Entente, 
in der Dobrudscha und in Mazedonien einen entscheidenden Schlag zu führen, ist in seinem 
Entstehen getroffen. 
GSo geht der ungeheure Krieg weiter. Immer neue Völker stürzen sich In das Zluibad, zu 
welchem Ende? Die Kriegsziele, die unsere Feinde stets unverhüllter verlünden, dulden kein 
Mißverständnis. Ländergier und Vernichtung. Ich habe hier immer wieder darüber gesprochen. 
Konskantinopel für den Russen, Elsaß-Lothringen für den Franzosen, das Trenkino und Triest 
für den Italiener, Siebenbürgen den Kumeénen. 
Seil seinem ersten Tage war uns der Krieg nichts anderes als die VBerkeldigung unseres 
Rechtes auf Leben und Freiheit. (Bravol) Deshalb haben wir als die ersten und die einzigen 
unsere Bereifschaft zu Frledensverhandlungen aussprechen können. 
Der französische Ministerpräsident fagie in einer seiner letzten Keden, Frankreich kämpfe um 
einen festen und dauerhaften Frieden, in dem internalionale Abmachungen die Freiheit der 
Nationen vor sedem Angriff schützen. Das wollen auch wir — Deutschland schützen für alle 
Zeit vor jedem Angriff. (Bravol) Aber glaubt Herr Briand, daß die Ideen, die unsere Gegner 
vor dem Kriege zu ihrem Bunde zusammenführten, französische Revanchepolitik, russische Er- 
oberungslust, englischer Einkreisungs= und Weltherrschaftsdrang, daß die Haßgedanken und der 
Vernichtungswille, die Boykottierungstendenzen, die ihre Holitik nicht nur setzt im Kriege, sondern 
auch für die Zeit nach dem Kriege bestimmen, glaubt Herr Briand, daß so der Boden bereitet 
wird, aus dem internationale Abmachungen hervorwachsen können, die die Freiheit, die Ehre 
und Würde der Nationen, ihre Zusammenarbeit im Dsenste der Humanität und Gessttung ver, 
bürgen?" Oder meint Herr BZriand ernfstlich, dieses hohe und ldeale Ziel durch einen Vernich- 
tungskrieg erreichen zu können, In dem die letzte Jugend Frankreichs auf den verwüstesen 
Schlachtfeldern vor Berdun und an der Somme dahlnstirbt? 
Am uns als rückskändige Menschen zu stempeln, die im Inkeresse der Frelhelt bekämpft 
werden müßten, ist jetzit die Fabel wieder aufgewärmi worden, Seine Masestät der Kaiser habe 
seinerzeit durch seinen Einfluß beim Zaren die Entwicklung RKußlands in freiheiflichem Sinne 
gehindert. Diese Behauptung ist, das will ich hler öffentlich felsistellen, unwahr, sa sie ist das 
strikte Gegentell von der Wahrheit. (Hört, höri!) Wie sich Rußland sein staatliches Leben ein- 
richlet, ob autokratisch oder konstitutionell, das ist Rußlands Sache. Ich verliere kein Wort 
darüber. Ich vertrete nur deutsche Interessen. 
  
  
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