rumanischen Kriegserklaͤrung sagte er dem sterreichischungarischen Gesandien, daß er den Krieg
nicht wolle. (Hört, hört!) Selt Beginn des Krieges hat Rumänien, wie ich sagte, seine
Raubpolitik ausschließlich von der Einschätzung der allgemeinen Kriegslage abhängig gemacht.
Rumaͤnien wird sich dabei militärisch genau so verrechnen, wie es sich in Gemeinschaft mit seinen
Ententefreunden schon jetzi positisch verrechnet hal.
Auf den Schlachtfeldern tobt harter Kampf in Ost, West und Süd. Seit Anfang Juli
dauern an der Somme fast ohne Unterbrechung die erbitterten Angriffe der Engländer und
Franzosen an. Aber das, was unsere Gegner erhofft und erstrebt haben, der Durchbruch im
großen Sill, die Aufrollung unserer Stellung im Wesien, sie (8 thnen nicht geglückt. (Bravol)
Fest und ungebrochen stehl unsere Front. Schwer und hart ist der Kampf da draußen an der
Somme, und noch ist ein Ende dort nicht abzusehen. Es wird weitere Opfer kosien, und noch
ein oder der andere Graben, eln oder das andere Dorf mögen verloren gehen. Aber durch
kommen sie nicht. (Bravol) Dajür bürgt unsere Führung, dafür bürgi die unverglelchliche
Tapferkeil der Truppen aller deutschen Stämme. (Lebhaftes Zravol) Auch im Osten kobt der Kampf
weiter. Auch hier werden die Kämpfe weitergehen, aber ebenso sicher wird auch hier gehalten
werden, dank dem unvergleichlichen Heldenmmt unserer Heere. (Bravol) In den letzten Monalen
ist weiter der neue große Balkanplan der Entente gereift, der bestkimmt war, den Vierbund zu
sprengen. Der Verrat Rumäniens schloß die Keite, und wieder frage ich: Was ist erreicht?
Die Tage unserer kreuen und tapferen Verbündeten ist unerschüttert. Der Hlan der Entente,
in der Dobrudscha und in Mazedonien einen entscheidenden Schlag zu führen, ist in seinem
Entstehen getroffen.
GSo geht der ungeheure Krieg weiter. Immer neue Völker stürzen sich In das Zluibad, zu
welchem Ende? Die Kriegsziele, die unsere Feinde stets unverhüllter verlünden, dulden kein
Mißverständnis. Ländergier und Vernichtung. Ich habe hier immer wieder darüber gesprochen.
Konskantinopel für den Russen, Elsaß-Lothringen für den Franzosen, das Trenkino und Triest
für den Italiener, Siebenbürgen den Kumeénen.
Seil seinem ersten Tage war uns der Krieg nichts anderes als die VBerkeldigung unseres
Rechtes auf Leben und Freiheit. (Bravol) Deshalb haben wir als die ersten und die einzigen
unsere Bereifschaft zu Frledensverhandlungen aussprechen können.
Der französische Ministerpräsident fagie in einer seiner letzten Keden, Frankreich kämpfe um
einen festen und dauerhaften Frieden, in dem internalionale Abmachungen die Freiheit der
Nationen vor sedem Angriff schützen. Das wollen auch wir — Deutschland schützen für alle
Zeit vor jedem Angriff. (Bravol) Aber glaubt Herr Briand, daß die Ideen, die unsere Gegner
vor dem Kriege zu ihrem Bunde zusammenführten, französische Revanchepolitik, russische Er-
oberungslust, englischer Einkreisungs= und Weltherrschaftsdrang, daß die Haßgedanken und der
Vernichtungswille, die Boykottierungstendenzen, die ihre Holitik nicht nur setzt im Kriege, sondern
auch für die Zeit nach dem Kriege bestimmen, glaubt Herr Briand, daß so der Boden bereitet
wird, aus dem internationale Abmachungen hervorwachsen können, die die Freiheit, die Ehre
und Würde der Nationen, ihre Zusammenarbeit im Dsenste der Humanität und Gessttung ver,
bürgen?" Oder meint Herr BZriand ernfstlich, dieses hohe und ldeale Ziel durch einen Vernich-
tungskrieg erreichen zu können, In dem die letzte Jugend Frankreichs auf den verwüstesen
Schlachtfeldern vor Berdun und an der Somme dahlnstirbt?
Am uns als rückskändige Menschen zu stempeln, die im Inkeresse der Frelhelt bekämpft
werden müßten, ist jetzit die Fabel wieder aufgewärmi worden, Seine Masestät der Kaiser habe
seinerzeit durch seinen Einfluß beim Zaren die Entwicklung RKußlands in freiheiflichem Sinne
gehindert. Diese Behauptung ist, das will ich hler öffentlich felsistellen, unwahr, sa sie ist das
strikte Gegentell von der Wahrheit. (Hört, höri!) Wie sich Rußland sein staatliches Leben ein-
richlet, ob autokratisch oder konstitutionell, das ist Rußlands Sache. Ich verliere kein Wort
darüber. Ich vertrete nur deutsche Interessen.
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