Erfolgreiche Kämpfe an der Straße Brody — Zloczow. —
2324 ZRussen gefangen.
Wien, 2. Oktober. Amtlich wird verlautbark:
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Kumänien: Im Abschnitt Orsova
haben unsere Truppen dem Feinde einige Höhen entrissen, westlich von Detroseah
nahmen sse den Zerg Oboroca in Besitz. Kumänische Gegenangriffe wurden ab-
geschlagen. An der Großen Küküllö (Kokel) mußten unsere Vortruppen aus Szekelg-
Keresztur zurückgehen.
Hecresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Karpathen ruht
der Kampf. Südösklich von Brzezanh wird um den Besitz einiger Grabenstücke gekämpft.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Hrinzen Leopold von Bayern: An der von
Brody nach Zloczow führenden Straße haben deutsche und österreichisch= ungarische
Truppen im Gegenangriff alles vorgestern verlorene Gelände zurückerobert, wobei
24 russische Offziere, 2300 Mann und 11 Maschinengewehre eingebracht wurden.
Auch an der Bahn Brody —Lemberg endeten russische Angriffe für den Gegner mit
einem vollen Mißersolg; er büßte 200 Gefangene ein. In Wolhynien stand gestern
die Armee des Generalobersten v. Terszthanski den ganzen Tag über unter dem
schwersten Artilleriefeuer; zeitweilig richtete der Feind seine Geschühe auch gegen
seine eigenen Graäben, um seine Infanterie zum Angriff vorzutreiben, was ihm aber
nur siellenweise gelang. Diese Einzelvorstöße wurden durch Feuer abgewiesen.
Heute früh sandte der Gegner starke Kolonnen gegen die Stellungen nordöstlich
Swiniuchy vor; er wurde durch Gegenangriffe zurückgeworsen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die feindliche Artillerie entwickelte gegen
die ganze küsfienländische Front eine rege Tätigkeit. Besonders heftig wurden unsere
Stellungen auf der Karst-Hochfläche beschossen. In diesem Abschnitt hielt das
Feuer auch die Nacht hindurch an.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Bergeblicher russischer Vorstoß in der Dobrudscha.
Sofia, 2. Oktober. (Generalskabsbericht vom 2. Oktober.) Mazedonische Front: Zom
Drespa-See bis zur Höhe 1944 südlich des Kasmakcalan lebhafte Arüllerietätigkelt ohne Infanterie-
unternehmungen. Infolge des heftigen Feuers der Artillerie auf den Gipfel des Kasmakcalan
und auf die Höhe 2368, und um überflüssige Zerluste zu vermeiden, erhielten unsere Truppen
den Befehl, sich auf die Hauptstellung zurückzuziehen. — Im Moglenica-Tal hefliges beider-
selliges Artilleriefener. Westlich und östlich des Wardar schwaches Artilleriefeuer. — Am Fusie
der Zelasica Dlanina Hatrouillengefechie nahe der Station Doroy mit günstigem Ausgang für uns.
An der Struma--Front gelang es feindlichen Bataillonen, die unter dem Schutze elnes
orkanartigen Feuers vorrückten, die Dörfer Karadschakös, Jenikös und Nevolen zu besehen.
Durch Gegenangriffe versagten wir den Feind aus den beiden letztgenannten Dörfern und warfen
lhn wieder bis in feine früheren Stellungen zurück. Der Kampf bei Karadschaköj dauert an.