L–b3
abgeschlagen. Zei Spini und südwestlich von Hredeal drängten wir den Feind weiter
zurück. Beiderseists der Bodza-Straße sind wir wieder im Besitz aller unserer früheren
Stellungen. Nordwestlich von Tölghes vermochten die RKussen abermals etwas
RKaum zu gewinnen.
Bei Tartarow schoß ein österreichisch-ungarischer Flieger einen russischen Nieuport-
Doppeldecker ab.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Drinzen Leopold von Bayern= Nichts Neues.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die RKuhe im Görzischen hält an. An der
Fleimstal-Front wurden Angriffe einzelner italienischer Bataillone im Colbricon=
Gebiet und an der Bocche-Stellung abgewiesen. 3 Offiziere, 30 Mann und
2 Maschinengewehre sielen hierbei in unsere Hände.
Sübdösilicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See. Am 7. d. M. nachmittags haben feindliche Flieger auf
die Städte RKovigno, Harenzo und Città Nuova Bomben abgeworfen. Es wurde
nicht der geringste Sachschaden angerichtet und niemand verletzt. Eigene Flugzeuge
ssiegen zur Verfolgung auf. Eins derselben, Führer Linienschiffsleutnant Drakulic,
schoß einen feindlichen Flieger ab, der bei in hoher See befindlichen feindlichen
Torpedofahrzeugen niederging. Diese wurden von unseren Flugzeugen mit Zomben
angegriffen und entfernten sich gegen die feindliche Küste. Am Abend des gleichen
Tages warf ein feindlicher Flieger gleichfalls erfolglos Zomben bei Umago ab.
Eigene Seeflugzeuge bewarfen abends die militärischen Objekte von Bermigliano
und Monfalcone sehr wirkungsvoll mit Zomben und kehrten unbeschädigt zurück.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Drinz Heinrich von Bayern gefallen.
München, s. November. Drinz Heinrich von Bayern hat den Heldentod
erlitten. Der Drinz wurde am 7. November gelegentlich ciner Erkundung schwer
verwundet und ist in der Nacht vom 7. auf den 8. November gestorben. (W. T. B.)
Des Reichskanzlers Antwort an Lord Greg.
Berlin, 9. November. In der heutigen Sitzung des Keichshaushaltsausschusses des
NReichstags hielt der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg eine Rede, in der er unter anderem sagie:
Bei unseren Feinden ist in der Regel nur von der Fortsehung des Krieges die Rede.
Auch Lord Grey hat davon in seiner Tischrede vor dem Auslanöspresseverein gesprochen. Der
englische Minisker hat dabei ausgesprochen, nicht Deutschland sei der Krieg aufgezwungen worden,
sondern Deutschland habe Europa den Krieg aufgenötigt.
Bei der grundlegenden Wichtigkeit dieser Frage bin ich genötigt, den Tatbestand wieder
einmal festzustellen.
Der Akt, der den Krieg unvermeidlich machte, war die russische General--Mobilmachung,
die in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 1014 angeordnet wurde. RKußland, England,
* 20 N0 ¾
- S#t — — .