Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 5 (5)

  
am 5. November den Angriff gegen den Wald vortragen, dessen Nord- und Westteil in ihre 
Hände flel. Dieses dichte, struppige Gehölz, das mehr ein Buschwerk als ein Wald zu nennen 
ist, steht wie cin Riegel zwischen den Franzosen und lhren Angriffszlelen. Ein rascher, krafkvoll 
durchgeführter Angriff des Hannoverschen Füsilierregiments Nr. 73 hat am 15. November den 
zah verteidigten Nordteil des Waldes wieder in deutsche Hände gebracht. Der Preis anderthalb 
Monate langer blutigsjer Kämpfe ist damst den Franzosen wieder enirissen. (W. T. B.) 
Eine russische Kundnote über Sonderfriedensgerüchte. 
Detersburg, 17. November. (Meldung der Detersburger Telegraphen-Agentur.) Der 
Minisier des Aeußeren hat an die Vertreter Rußlands bei den alliüserien Mächten ein Telegramm 
gerichtet, in dem es unter anderem heißt: Die kürzlich von der Presse gewisser Länder verbreiteten 
Gerüchte über angebliche geheime Zesprechungen, die zwischen KRußland und Deutschland fortgesetzt 
geführt würden zu dem Zweck, zur Unterzeichnung eines Sonderfrledens zu gelangen, können infolge 
ihrer Hartnäckigkest die russische KReglerung nicht gleichgültig lassen. Die kaiserliche Regierung 
legt Gewichi darauf, auf das Entschiedenste zu erklären, daß diese sinnlosen Gerüchte nur das 
Spiel der feindlichen Länder spielen können. (W. T. B.) 
Gescheiterte feindliche Angriffe in Mazedonien. 
Berlin, 17. November, abends. (Amtlich.) An der West= und Oftfront keine 
großen Kampfhandlungen. 
Anserem Vordringen in der Walachei leistet, wie Truppen erneut melden, die 
rumänische Zivilbevölkerung bewaffnet Widerstand. 
An mazedonischer Front sind weitere Angriffe der Ententetruppen gescheitert. 
(W. T. B.) 
Der vereitelte englische Durchbruchsversuch an der Ancre. 
Berlin, 17. November. Von zuständiger militärischer Seste erfahren wir: Die englischen 
Angriffe an der Ancre, die mit dem 13. begannen, waren als Durchbruchsversuche größten Stills 
gedacht. Die Feuerschlünde von über 200 Batterien spieen Taufende von Tonnen Eisen auf 
die flankierten deutschen Gräben. Daß mit einem tiefen Durchstoße gerechnet wurde, geht ferner 
aus der Tatsache hervor, daß die Engländer die Angriffsarüllerie sehr nahe heranführten. In 
geschickt angelegten Zakterieneskern wurden Geschütze aller Kaliber in und um Hebuterne sowie 
westlich und südlich dieses Ortes aufgestellt. Weitere Artillerie wurde öfstlich und südöfklich 
von Collncamps zwischen Englebelmer und Mesnil, bei Dozieres und Coureeleite massiert. 
Das planmäßlge, stundenlang tobende Zerstörungsschießen mit schwersten Kallbern und Gas- 
granaten konnte die deutsche Infanterie weder im Abschnikt südlich Grandcourt, noch zwischen 
Hebuterne und dem Weg Serre — Mailly erschüttern. Hier wurden die ersten Stellungen fafft 
überall gehalten. Lediglich im Zentrum gelang der Stoß durch die ersten Stellungen infolge 
gewaltiger Sprengungen, die den größten Teil von Beaumont und seiner Verteldigungsanlagen 
vernichteten. In Auswertung des ersten Erfolges gelang es hier den Engländern, auch Beaucourt 
nach erbittertsten Kämpfen zu nehmen. Der Bersuch, welter vorzudringen, zerschellte indessen an 
der von den Deutschen zäh verteidigten Riegellkellung. Das wichtigsse Angriffsziel, die Höhen 
von Serre, konnten nicht genommen werden. Der Ort Serre selbst wurde vorübergehend von 
Engländern besetzt, sedoch im Gegenstoß zurückerobert. Der englische Angriff wurde von drei 
auf volle Kampfskärke aufgefüllten Korps vorgetragen, hinter denen nachweislich noch zwei weitere 
Diwvisionen in FReserve zur strategischen Auswertung des Durchstoßes bereitskanden. In einem 
 
	        
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