Moͤglichkeit des Zwanges mußie vorgesehen werden. Gelingen aber kann das Werk nur, wenn es sich
in seiner Ausführung ulcht als ein Ergebnis des Zwanges, sondern der sreien Leberzeugung des
ganzen Volles darftellt (Sehr wahr!). Daß dem so fein wird, auch das dürfen wir mit Zuversicht
erwarten, dafür bürgl uns der Sinn, mil dem sich das ganze Volk sell dem ersten Tage auf
den Krieg eingestellt hat, dafür büirgen uns die großen Teistungen, die dieser Sinn bisher schon
hervorgebracht hat. Wenn draußen im Felde Hunderttausende in der Verteldigung des BZater-
landes verbluten, dann wird der Mann in der Heimat noch nicht das letzte Opfer gebracht zu
haben meinen, wenn er tatenlos die Mühen erträgt, die der Krlegszustand ihm auserlegt. Er
wird es als seine Pflticht vor dem Vaterlande, vor den Kämpfern und vor den gefallenen
Helden betrachten, seine Krast an dem DPlatze einzusetzen, wo sie für den Kriegszweck am nühzlichsten
wirkt. Dies Gesetz, für die Kriegszeit geschaffen, soll doch auch ein Zeugnis sein, daß wir für
alle Zeit festhallen wollen den Geist gegenwärtigen Berirauens und gegenseitiger Hilfsbereitschaft,
der uns in der schwersten Not unseres Volkes zusammengeführt hal und auf dem allein sich eine
Zukunftk aufbauen kann, skark nach außen und fest im Innern.“ (Lebhaffes Zravol) (W. T. B.)
Campolung genommen. — Die Beute der Donau-Armee.
Großes Hauptquartier, 30. November.
Westlicher Kriegsschauplat. Armce des Generalfeldmarschalls Herzogs Albrecht
von Württemberg: Im Upern-Sogen griffen nach starker Artillerievorbereitung feindliche
Abteilungen in etwa 3 km Breite unsere Stellungen an; sie wurden durch Feuer,
an einzelnen Stellen im Nahkampf abgewiesen.
Heeresgruppe Kronprinz Kupprecht: Zei nebligem Wetter nahm der Geschützkampf
nur zwischen Serre und der Ancre sowie im Frontabschnitt beiderseits des St.-Hierre-
Vaast-Waldes zu.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Drinzen Leopold
von Bay9ern: Größere Kampfhandlungen fanden nicht statt.
Front des Generaloberst Erzherzog Joseph: In den Waldkarpathen und den
Grenzgebirgen der Moldau sehten die RKussen ihre Angriffe fort, ohne wichtige Ergeb-
nisse zu erzielen. Der Zusse hatte schwere Berluste und mußte sich mit kleinen
örtlichen Borteilen begnügen.
Wir drängtfen in Westrumänien die feindlichen Nachhuten zurück.
Außer DPitefli ist gestern auch Campolung genommen und dadurch der Weg über
den Törzburger Daß geöffnet worden. Dort fielen 171 Offiziere, 1200 Gefangene,
17 Geschütze und zahlreiche Bagagen in die Hand bayerischer Truppen.
Von Ihrer Majestäf Kürassserregiment Königin nahm die Eekadron des
Rittmeisters v. Borcke bei Ciolanesti eine feindliche Kolonne mit 17 Offizieren,
1200 Mann gefangen und erbeutete dabei 10 Geschütze und 3 Maschinengewehre.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Die Donau-Armee ist
kämpfend im VJordringen. Zei den Angriffen gegen die Kumänen zeichneten sich
unter Führung des Majors Aschauer schleswig-holskeinische, bückeburgische und
bayerische Reservejäger aus.
Seit dem Donau-Llebergang hat die Armee dem Feinde 43 Offiziere, 2421 Mann,
2 schwere und 36 Feldgeschütze, 7 kleine Kanonen und 7 Maschinengewehre sowie
32 Munitionsfahrzeuge abgenommen.