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führenden Staaten ihre Ansichten über die Bedingungen zu erfahren, unter denen der Krieg
zum Abschluß gebracht werden könnte, und über die Vorkehrungen, die gegen die Wiederholung
des Krieges oder die Entfachung irgendeines ähnlichen Konflikks in der Zukunft zufrieden-
stellende Bürgschaft leisten könnten, so daß sich die Möglichkeit biete, sie offen zu vergleichen.
Der Dräsident ninumt sich die Freiheit, darauf hinzuweisen, daß die Ziele, die die Staats-
männer beider kriegführenden Darteien in diesem Kriege im Auge haben, dem Wesen nach die
gleichen sind. Beide Darteien wünschen für die Zukunft die Rechte und Freiheiten schwacher
Völker und kleiner Staaten ebenso gegen #nierdrückung oder Verneinung gesichert zu sehen,
wie die Rechte und Freiheiten der großen und mächtigen Staaten, die jetzt Krieg führen.
Jeder wünscht sich neben allen anderen Nationen und VBölkern in Zukunfi gesichert zu sehen
gegen die Wiederholung eines Krieges wie des gegenwärtigen sowie gegen Angriffe und eigen-
nützige Störungen jeder Art. Jeder ist bereit, die Bildung einer Liga von Nationen in Erwägung
zu ziehen, die den Frieden und die Gerechtigkeit in der ganzen Welt gewährleistet. Ehe jedoch
dieser letzie Schritt getan werden kann, hält sede Hartei es für notwendig, zunächst die mit dem
gegenwärügen Krieg verknüpften Fragen unter Bedingungen zu lösen, die die Unabhängigkeit, die
territoriale Integrität sowie die politische und wirtschaftliche Freiheit der an dem Kriege beteiligten
Nationen sicherlich gewährleisten.
Die Vereinigten Staaten müssen es sich versagen, die Bedingungen vorzuschlagen, auf Grund
deren der Krieg beendigt werden soll. Aber der Hräsident sieht es als sein Recht und als
seine slicht an, das Interesse der VBereinigten Staaten an der Beendigung des Krleges
darzutun, damit es nicht einst zu spät istk, die großen Ziele, die sich nach Beendigung des
Krieges auflun, zu erreichen. Bisher haben die verantwortlichen Wortführer auf beiden Seiten
noch kein einziges Mal die genauen Ziele angegeben, die, wenn sie erreicht würden, sie umd ihre
Völker so zufriedenstellen würden, daß der Krieg nun auch wirklich zu Ende gefochten wäre.
Vielleicht ist der Friede näher, als wir glauben. Vielleicht sind die Zedingungen, auf denen
die beiden kriegführenden Darteien es für nötig halten, zu beskehen, nicht so unvereinbar, als
manche fürchten. Der DHräsident schlägt keinen Frieden vor; er bietet nicht einmal seine Zermittlung
an. Er regt nur an, daß man sondiere, damit die Neutralen und kriegführenden Staaten erfahren,
wie nahe wohl das Ziel des Friedens sein mag, wonach die ganze Menschheit mit heißem und
wachsendem Begehren sich sehnt. (Nach W. T. B.)
Graf Czernin k. u. k. Minister des Aeußern.
Wien, 22. Dezember. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht Allerhöchste Hand-
schreiben, durch welche der gemeinsame Minister des Aeußern, Baron Burian, an Stelle
des scheidenden Hrinzen Hohenlohe zum gemeinsamen Finanzminister und Graf Czernin
zum Minister des Aeußern und Vorsitzenden im gemeinsamen Ministerrat ernannt wird.
(W. T. B.)
Tulcea an der unteren Donau besetzt.
Großes Hauptquartier, 23. Dezember.
Westlicher Kriegsschauplahb. Armee des Generalfeldmarschalls Herzogs
Albrecht von Württemberg: Im Ipern= und Wytschaete-Bogen erreichte gestern der
Artilleriekampf erhebliche Stärke. Südöstlich von #pern griffen englische Abteilungen
an; sie wurden durch Feuer, an einer Stelle im Nahkampf, zurückgetrieben.
Südlich von Boesinghe drangen mehrere Datrouillen in die feindlichen Gräben
und brachten Gefangene, Maschinengewehre und Beuteffücke zurück.
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