Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 5 (5)

   
   
* 
——6 —. » 
AMVAMM 
DcrpråsidenikcgiamdassbaldigsiGelcgenhciigenommenwerde,vonallcnjkizikricgi 
führenden Staaten ihre Ansichten über die Bedingungen zu erfahren, unter denen der Krieg 
zum Abschluß gebracht werden könnte, und über die Vorkehrungen, die gegen die Wiederholung 
des Krieges oder die Entfachung irgendeines ähnlichen Konflikks in der Zukunft zufrieden- 
stellende Bürgschaft leisten könnten, so daß sich die Möglichkeit biete, sie offen zu vergleichen. 
Der Dräsident ninumt sich die Freiheit, darauf hinzuweisen, daß die Ziele, die die Staats- 
männer beider kriegführenden Darteien in diesem Kriege im Auge haben, dem Wesen nach die 
gleichen sind. Beide Darteien wünschen für die Zukunft die Rechte und Freiheiten schwacher 
Völker und kleiner Staaten ebenso gegen #nierdrückung oder Verneinung gesichert zu sehen, 
wie die Rechte und Freiheiten der großen und mächtigen Staaten, die jetzt Krieg führen. 
Jeder wünscht sich neben allen anderen Nationen und VBölkern in Zukunfi gesichert zu sehen 
gegen die Wiederholung eines Krieges wie des gegenwärtigen sowie gegen Angriffe und eigen- 
nützige Störungen jeder Art. Jeder ist bereit, die Bildung einer Liga von Nationen in Erwägung 
zu ziehen, die den Frieden und die Gerechtigkeit in der ganzen Welt gewährleistet. Ehe jedoch 
dieser letzie Schritt getan werden kann, hält sede Hartei es für notwendig, zunächst die mit dem 
gegenwärügen Krieg verknüpften Fragen unter Bedingungen zu lösen, die die Unabhängigkeit, die 
territoriale Integrität sowie die politische und wirtschaftliche Freiheit der an dem Kriege beteiligten 
Nationen sicherlich gewährleisten. 
Die Vereinigten Staaten müssen es sich versagen, die Bedingungen vorzuschlagen, auf Grund 
deren der Krieg beendigt werden soll. Aber der Hräsident sieht es als sein Recht und als 
seine slicht an, das Interesse der VBereinigten Staaten an der Beendigung des Krleges 
darzutun, damit es nicht einst zu spät istk, die großen Ziele, die sich nach Beendigung des 
Krieges auflun, zu erreichen. Bisher haben die verantwortlichen Wortführer auf beiden Seiten 
noch kein einziges Mal die genauen Ziele angegeben, die, wenn sie erreicht würden, sie umd ihre 
Völker so zufriedenstellen würden, daß der Krieg nun auch wirklich zu Ende gefochten wäre. 
Vielleicht ist der Friede näher, als wir glauben. Vielleicht sind die Zedingungen, auf denen 
die beiden kriegführenden Darteien es für nötig halten, zu beskehen, nicht so unvereinbar, als 
manche fürchten. Der DHräsident schlägt keinen Frieden vor; er bietet nicht einmal seine Zermittlung 
an. Er regt nur an, daß man sondiere, damit die Neutralen und kriegführenden Staaten erfahren, 
wie nahe wohl das Ziel des Friedens sein mag, wonach die ganze Menschheit mit heißem und 
wachsendem Begehren sich sehnt. (Nach W. T. B.) 
Graf Czernin k. u. k. Minister des Aeußern. 
Wien, 22. Dezember. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht Allerhöchste Hand- 
schreiben, durch welche der gemeinsame Minister des Aeußern, Baron Burian, an Stelle 
des scheidenden Hrinzen Hohenlohe zum gemeinsamen Finanzminister und Graf Czernin 
zum Minister des Aeußern und Vorsitzenden im gemeinsamen Ministerrat ernannt wird. 
(W. T. B.) 
Tulcea an der unteren Donau besetzt. 
Großes Hauptquartier, 23. Dezember. 
Westlicher Kriegsschauplahb. Armee des Generalfeldmarschalls Herzogs 
Albrecht von Württemberg: Im Ipern= und Wytschaete-Bogen erreichte gestern der 
Artilleriekampf erhebliche Stärke. Südöstlich von #pern griffen englische Abteilungen 
an; sie wurden durch Feuer, an einer Stelle im Nahkampf, zurückgetrieben. 
Südlich von Boesinghe drangen mehrere Datrouillen in die feindlichen Gräben 
und brachten Gefangene, Maschinengewehre und Beuteffücke zurück. 
          
“ös — 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.