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Ereignisse zur See. Der Besuch der italienischen Großkampfflugzeuge in
Fiume am 1. d. M. wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. von unseren Ge-
schwadern, zusammen 21 Geeflugzeugen, in Venedig erwidert, wo sie das Arsenal,
Zahnhof, milltärische Obsekte und Fabrikanlagen mit Zomben im Gesamtgewichte
von 3½ Tonnen mit verheerendem Erfolg belegten. Eln Dutzend Brände wurde
hervorgerusen, davon zwei von sehr großer Ausdehnung bei der Baumwollfabrik
und in der Stadt, die noch auf 25 Meilen Entfernung sichtbar waren. Das
heftige Abwehrfeuer der Zatterien war ganz wirkungslos. Alle Flugzeuge sind
unversehrt eingerückt. Flottenkommando. (W. T. B.)
Die Wirkung der letzten Tuftschiffangriffe gegen England.
Berlin, 10. August. Leber die Wirkung unserer Tuftschiffangriffe am 23./29. Juli,
31. Juli1. Augusf und 2./3. Augusk wird folgendes mitgeieilt: Zekanntlich ist die englische
Regierung ängstlich bemüht, das Zekanntwerden der Wirkung unserer lehten Tuftschiffangriffe
zu verhüten und die Angriffe selbst als völlig belang= und ergebnislos hinzustkellen. Sie ging
so weit zu erklären, dle deussche Meldung, daß die deutschen Marlneluftschiffe am 1. Augufst
London angegriffen hätten, sei glati erfunden. Entweder hätten die Führer der Luftschiffe be-
wußt elne falsche Meldung erstatket oder sie müßten völlig die Orientierung verloren und nicht
mehr gewußt haben, wo sie sich befanden. Zu solch verzweiselten und törichten Mitteln muß
England greisen, um die Welt über seine Bedrängnis hinwegzutäuschen. Tatsächlich herrscht in
London allgemein die Leberzeugung, daß der Angriff vom 1. Augufk der schwerste war, den
London bisher durchgemachi hat.
Im nachfolgenden sind einige einwandfreie Nachrichten über die Tuftschiffangriffe in den
Nächten vom 28./29. Jull, 31. Jull/1. August und 2./ZJ. August zusammengeftellt:
In Lincoln wurden zwel Fabriken schwer beschädigi. Eine im Bau befindliche Halle, in der
ein Remontedepot untergebracht war, wurde völlig zersfört; der größte Teil der Pferde kam in
den Flammen um. Die SBahulinie nach Cheskersield isf an mehreren Stellen unterbrochen
worden. Bei Reepham, 20 km südwestlich Cromer, wurden Eisenbahngebäude und Anlagen
schwer beschädigt.
An der Humber--Mündung wurde ein TLeuchtturm zerstört, verschiedene Zrände wurden
beobachtet. Ein Kleiner Kreuzer mit 3 Schornskelnen und 1 Mask wurde durch eine Bombe
getroffen und schwer beschädigt. Unterhalb Grimsby sind zwei Schuppen, die Munstion enthielten,
völllg zerkört worden.
Zwischen Grimsby und Cleethorpes wurden Hafenanlagen und Gebäude und vor allem in
der Näße von Cleethorpes ankernde Fahrzeuge sehr schwer beschädigt. In Immingham und
Grümsby und bei Spurn Head wurde schwerer Schaden angerichtet.
Die in Hull angerichteten Beschädigungen gehen in die Msllionen; mehrere Waffen-
und Munitionsfabriken sowie sonstige Anlagen von milstärischer Bedeulung wurden zer-
stört, besonders bei South-Bridge-Road, King Streei, Mason Street und Princeß Dock.
Eine Essenbahnstation und die Newsoini-Dockanlagen wurden schwer beschädigt. Unter
der Zevölkerung brach elne Danik aus, als erkannt wurde, daß die Abwehrbatterien
gegen die Luftschiffe vollkommen ohnmächtig waren. Der Hafen von Immingham ist
wegen der bedeutenden Schäden, die in den Docks und Kohlenlagern angerichtet sind,
gesperrt worden.
Die Bahnlinie der Greai Central RKailway zwischen Norwich und (larmouth wurde an
verschiedenen Stelien durch Bomben getroffen und beschädigt. Nordwestlich von Norwich wurden
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