in Lebereinstimmung mit der Obersten Heeresleitung zu der Leberzeugung komme, daß uns der
rücksschislose U. Boot-Krieg dem siegreichen Frieden nähert, dann wird der U,. Bool.Krieg gemachi
werden.“ „Dleser Jellpunkt,“ fuhr er fort, „Ist jeht gekommen. Im vorlgen Herbst war
die Zeit noch nicht relf; aber heule ist der Augenbllck gekommen, wo wir mit der größten
Aussicht auf Erfolg das Anternehmen wagen können. Einen späteren Zeilpunkt dürsen wir
aber auch nicht abwarten. Was hat sich geändert? Zunächsi das Wichtigste. Die Zahl unserer
U#-Booke hat sich gegen das vorige Frühsahr sehr wesentlich erhöht. Damilt is eine fesse Grund-
lage für den Erfolg geschaffen.
Dann der zweite mitausschlaggebende Hunkt: die schlechte Weltgetreideernte. Sie siellt schon
setzt England, Frankrelch und Jtalien vor ernsie Schwierigkeiten. Wir haben die feste Hoffnung,
diese Schwierigkeiten durch den unbeschränkten UI-Boot--Krieg zur Unerträglichkeit zu skelgern. Auch
die Kohlenfrage ist im Kriege eine Lebensfrage. Sie ist schon setzi, wie Sie wissen, in Frankreich
und Italien kritisch. Unsere U-Boote werden sie noch kritischer machen. Hierzu kommt namemilich
für England die Zufuhr von Erzen für die Munilionsfabrikation in weilesskem Sinne und von
Holz für den Kohlenbergbau. Noch gesteigert werden dle Schwierigkelten unserer Feinde auf
diesen Gebieken durch die Zunahme der feindlichen Frachtraumnot. Hier hat die Zeit und hat
der Kreuzerkrieg der U.Booke dem entscheidenden Schlag vorgearbeitet. IUnter der Frachtraummot
leidek die Entenke in allen ihren Gliedern. Sie macht sich für Jtialien und Frankreich ulcht
weniger als für England geltend. Dürfen wir so seht die posikiven Vorteile des uneingeschränkten
U-Boot--Krieges sehr viel höher einschätzen als im vorigen Frühsahr, so sind gleichzeltig die Ge-
fahren, die uns aus dem U-BZoot-Krieg erwachsen, seit sener Zeit gesunken.“
Der Reichskanzler erörterte darauf eingehend die allgemeine politische Lage. Er fuhr dann
fort: „Der Feldmarschall Hindenburg haf mir vor wenigen Tagen die Lage wie folgt be-
zeichnet: Unsere Fronk steht auf allen Seiten sest. Wir haben überall die nöligen Jeserven.
Die Stimmung der Truppen ist gut und zuverüchtlich. Die militärische Gesamtlage läßt es zu,
alle Folgen auf uns zu nehmen, die der uneingeschränkte UI. Boot-Krieg nach sich ziehen könnte.
Ind weil dieser Ul. Boot-Krieg unter allen Imständen eln Mittel isk, um unsere Feinde auf das
schwerste zu schädigen, muß er begonnen werden. Admiralskab und Hochseeslotte sind der fesien
Leberzeugung, einer Leberzeugung, die in den Erfahrungen des U--Boot-Kreuzerkrieges ihre
praktische Stütze findet, daß England durch diese Wasse zum Frieden gebracht werden wird.
Ausere Verbündeten stimmen unseren Ansichten zu. Oesterreich-Ungarn schließt sich unserem
Vorgehen auch praktisch an. Ebenso wie wir um England und die Westküste von Frankreich
ein Sperrgebiek legen, in dem wir jede Schiffahrt nach den feindlichen Ländern zu verhindern
krachten werden, ebenso erklärt Oefkerreich-ngarn ein Sperrgebiet um Jltalien. Allen neutralen
Ländern ist für den Verkehr untereinander außerhalb des Sperrgebieies freie Bahn gelassen.
Amerika bieten wir ebenso, wie wir es schon 1015 gekan haben, untker bestimmten Modalstäten
gesicherten Dersonenverkehr auch mit den beflimmten englischen Häfen an.“
Darauf verlas der Reichskanzler die Note an dile Regierung der Vereinigken Staaten und
leilte mit, daß entsprechende Noten an die übrigen Neutralen gerichtek worden sind.
Der Reichskanzler schloß mit solgenden Worten: „Niemand unter uns wird vor dem Ernst
des Schritles, den wir tun, die Augen verschlleßen. Daß es um unser TLeben geht, weiß seit
dem 4. August 1914 sjeder. Und durch die Ablehnung unseres Friedensangebotes ist dies
Wissen blutig unterstrichen. Als wir 19/14 gegenüber der russischen Generalmobilmachung zum
Schwerte greisen mußten, da taten wir es in dem Gesähle tiefster Zerantwortung gegen unser
VBolk und in dem Bewußtsein entschlossener Krafl, die da spricht: Wir müssen, darum können
wir auch. Unendliche Ströme Blutes sind seitdem geflossen, aber das Müssen und Können
haben sie nicht weggewaschen. Wenn wir uns setzt zur Anwendung unserer besten und schärffken
Waffe entschlossen haben, so leitet uns nichts anderes als nüchterne Erwägung aller in Frage
kommenden Omstände, nichks als der fesse Wille, unserem Volke herauszuhelfen aus der Not