Grundlage anerkennen, auf der ihr eigenes Dasein beruhte. Was Oesterreich-Angarn beirifft, fo
fand es in den freundschaftlichen Beziehungen, welche sich zwischen ihm und dem Königreich
J##usm#nien entwickelten, die Sicherheiten für seine Ruhe sowohl im Innern wie an unseren
gemeinsamen Grenzen; denn es wußte sehr wohl, in welchem Grade die Unzufriedenheit der
dortigen rumanischen Bevölkerung bei uns widerhallte, indem sie jeden Augenblick die guten
Beziehungen zwischen den beiden Staaten zu stören drohle. Die Hofsnung, die wir unier
diesem Gesichtspunkt auf unsere Zugehörigkeil zum Dreibunde gesetzt hatten, wurde mehr als
30 Jahre lang getäuscht. Dle Rumänen der Monarchie haben nicht nur niemals Resormen
einführen sehen, die ihnen auch nur scheinbare Genugtuung hätten geben können, sondern sie wurden
im Gegenten wie eine minderwertige Rasse behandelt und dazu verdammt, dlie Lnierdrückung
durch ein fremdes Element zu erleiden, das nur eine Minderheil mmitten der verschiedenen
Nationolitäten bildet, aus denen die ösierreichisch-ungarischen Staaten besiehen. All die Unge-
rechtigkeiten, die man so unsere Brüder erleiden ließ, hielien zwischen unserem Lande und der
Monarchie einen sortwährenden Zustand der Animosität aufrecht, den die Regierungen des König-
reichs schließlich nur um den Hreis großer Schwierigkeiten und zahlreicher Opfer besänftigen konnten.
Als der sehzige Krieg ausbrach, konnte man hoffen, daß die österreichisch-ungarische Regierung
wenigstens in lehter Stunde sich von der dringenden Notwendigkeil würde überzeugen lassen,
diese Ungerechtigkeit aufzugeben, die nichi nur unsere freundschaftlichen Beziehungen, sondern
sogar die normalen Zeziehungen, die zwischen benachbarten Staaten bessehen sollen, in Gefahr
brachte. Zwel Kriegssahre, wohrend deren Rumänien seine Neutralität aufrecht erhielt, haben
bewiesen, daß Oesterrelch-Ungarn jeder inneren Reform abgeneigt, die das Leben der von ihm
regierten Bölker besser gestalten konnte, sich ebenso bereit zeigte, sie zu opfern, wie ohnmächtig,
sie gegen äußere Angriffe zu verteildigen.
In dem Kriege, an dem fast das ganze Europa beteiligt (K, handelt es sich um die wichtigsten
Fragen, die die nationale Entwicklung und sogar die Existenz der Staaten berühren. RKumänien,
in dem Wunsche, dazu beizutragen, daß das Ende des Konftikts beschleunigt werde und unier
dem Zwange der Noiwendigkeil, seine Rasseninteressen zu wahren, sieht sich gezwungen, an die
Seite derer zu treten, die lhm die Verwirklichung seiner nalionalen Einigung sichern können.
Aus diesen Gründen betrachtet es sich von diesem Augenblick an als im Kriegszustand mit
Oestkerreich-Ungarn befindlich. « (W. T. B.)
Die Kaiserlichen Kabinettsorders an Falkenhayn, Hindenburg
und Ludendorff.
Berlin, 30. August. Die Allerhöchsten Kabinettsorders, mit denen Seine
Majestät der Kaiser den Wechsel in der Besetzung der Stelle des Chefs des
Generalskabes des Feldheeres anordnete, haben folgenden Wortlaut:
An den General der Infanterie v. Falkenhayn, Chef des Generalstabes des Feldheeres.
Großes Hauptauartier, 20. August.
Mein Tieber General v. Jalkenhahn! Indem Ich Ihrem Wunsche um Enthebung
von Ihrer bisherigen Stelle nicht entgegen sein will, nehme Ich Beranlassung, Ihnen
aus vollem Herzen zu danken für die Hingabe und PDflichttreue, mit der Sie in
nunmehr zwei Jahren Ihres schweren und verantwortungsvollen Amtes unter
enisagungsvoller Einsetzung Ihrer Kräfte und Ihrer Herson gewaltet haben. Was
Sie insbesondere an tatkcäftiger und vorausschauender Arbeit, in unermüdlichem
#- ——
ss * 3