Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 6 (6)

Südöstlicher Kriegsschauplatz. In der Tandenge zwischen Ochrida= und 
Drespa-See vereitelten öfterreichisch-ungarische und osmanische Abteilungen vorgestern 
einen feindlichen Vorstoß. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die schwere Niederlage der Entente in Mazedonien. 
Sofia, 9. Mai. (Zulgarischer Bericht.) Mazedonische Front: Westlich und 
nördlich von Bifolia heftiges Geschützfeuer mit kurzen Unterbrechungen. Feindliche 
Infanteriegruppen, die gegen Peristeri Hlanina vorzudringen versuchten, wurden leicht 
abgewiesen. An der ganzen Front im Cerna-Bogen den ganzen Tag über und 
während der Nacht ununterbrochen lebhaftes Geschützfeuer, das gegen die Höhe 1050 
und nordöstlich von Makowo zeitweise die Hestigkeit von Trommelfeuer erreichte 
Starke feindliche Infanterleabteilungen, deren Ansammlung in den vorderffen feind- 
lichen Gräben bemerkt wurde, konnien keinen Angriff unternehmen, da sie unsererseits 
unter hefligstes Bernichtungsfeuer genommen wurden. Bereinzeste Kompagnien, 
denen es gelang, die Gräben zu verlassen, mußten unter der Wirkung aller Waffen- 
gattungen und teilweise nmach Bombenkämpfen zurücksluten. Nur im öfllichen Telle 
sdes Cerna-Bogens lonnie der Feind einen heftigen Angriff unternehmen, aber dieser 
cheit erte unter schwersten Verlusten für ihn. 
Gegen Mittag vermochten die seindlichen Infanterietruppen nach neuerlicher heftiger 
Artillerievorbereitung einen weiteren Angriff nordöstlich von Makowo zu unternehmen, 
aber auch dieser wurde durch Geschützfeuer abgeschlagen. Während der Nacht schritt 
der Feind zum Angriff auf die beiden Flügel unserer Stellungen im Cerna-Bogen, 
der jedoch gleichfalls vollskändig zusammenbrach. 
Oestlich der Cerna hat sich das feindliche Geschützfeuer neuerlich gesteigert. Im 
Laufe der Nacht griffen einzelne Gruppen wiederholt in Fichtung der Ortschaft 
Stravina an; sie wurden sedesmal durch Sperrfeuer zurückgetrieben. Gegen Mitter- 
nacht schritt der Gegner zu einem heftigen Angriff auf Gradesnica, wurde aber mit 
großen Verlusten abgewiesen. 
In der Moglena-Gegend wurde die Kampftätigkeik lebhaffer. Während des 
ganzen Tages Geschütz-, Gewehr, und Maschinengewehrfeuer. Eine feindliche Infanterie= 
gruppe versuchte gegen das Dorf Nonte vorzugehen, wurde aber durch unser Feuer 
vertrieben. 
Wesilich des Wardar den ganzen Tag und die ganze Nacht über hefliges Geschütz. 
seuer mit geringen Unterbrechungen. Während der Nacht versuchten bei Altschak-Mahle 
mehrere Infanterieabteilungen vorzurücken, wurden aber durch Gewehr- und Maschinen- 
gewehrfeuer zurückgewiesen. Während des ganzen Tages unterhielt der Feind dußertt 
hesftiges Geschütz-, Maschinengewehr= und Gewehrfeuer gegen unsere Stellungen südlich 
Dosran. Um sie in Besitz zu nehmen, unternahmen die Engländer nachmittags und 
nachts mehrere mit größter Hartnäckigkeit geführte aufeinanderfolgende Angriffe. Der 
erste setzte um 8 Uhr abends auf der ganzen Front des Dosran- Sees bis zum Dorfe 
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