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Annahme, als besfänden in der Friedensfrage irgendwelche Meinungsverschledenheiten zwischen
uns und unseren Verbündeten, gehören Iin das Gebiet der Fabel. Auch heute sehe ich bei
England und bel Frankreich noch nichts von Friedensbereitschaft, noch nichts von Dreisgabe
ihrer ausschweifenden Eroberungs- und wiritschastlichen Bernichtungszlele. Glaubt bei dieser
VBerfassung unserer wesilichen Feinde semond, durch ein Drogramm des Verzichts und der
Entsagung diese Feinde geradezu zum Frleden bringen zu können? Eine DHolilik, die einseitig
die von unsern Söhnen und Brüdern mit ihrem Blute errungenen Erfolge preisgibt, und die
ialle übrlgen Rechnungen in der Schwebe laäßt? Nein, meine Herren, eine solche Politik lehne
ch ab. (Lebhafker Beifall.) Oder soll ich umgekehrt etwa ein Eroberungsprogramm aufstellen?
Auch das lehne ich ab. Ebensowenig wie ein Verzichtprogramm hilft ein Eroberungsprogramm
den Sieg gewinnen und den Krieg beenden. Was unseren östlichen Nachbarn, was Rußland
anlangt, so habe ich bereits neulich darüber gesprochen. Es scheini, als ob das neue Rußland
für sich gewaltsame Eroberungspläne ablehnt. Wenn RKußland weiteres Blutvergießen von
seinen Söhnen fernhalten will, wenn es von allen gewaltsamen Eroberungsplänen für sich
absseht, wenn es ein dauerndes Verhältnis friedlichen Nebenelnanderlebens mit uns hertssellen
will, dann ist es doch eine Gelbslversiändlichkelt, daß wir, die wir diesen Wuncch teilen, das
dauernde TVerhältnis der Zukunft nicht zerstören, selne Entwicklung nicht durch Forderungen
unmöglich machen werden (Stürmischer, kebhaster Zeifall und Händeklatschen), die sich mit der
Freiheit und dem Willen der Bölker selbst nicht vertragen, und die ins russische Zolk den Keim
zu neuer Feindschaft legen würden. Ich zweisle nicht daran, daß sich eine ausschließlich auf
gegenseitige Berskändigung begründete Einlgung finden ließe, die seden Gedanken an
Vergewaltigung ausschließt, und die kelnen Stachel, keine Verstimmung zurückläßt. (Lebhafter Beifall.)
„L 22“ vermißt.
Berlin, 15. Mai. (Amtlich.) Das Marineluftschiff „L 22°“ wird seit dem
14. Mai vermißt. Nach amtlicher englischer Meldung ist „L 22“ am 14. Mal
vormittags durch englische Scestreitkraffe in der Nordsee vernichtet worden.
Der Chef des Adbmiralstabes der Marine. (W. T. B.)
Lebhaftes Artillerlefeuer an der französischen Front.
Berlin, 15. Mal, abends. (Amtlich.) Am Aisne- Marne-Kanal und in der
Champagne lebhaftes Arttillerlefeuer. An den übrigen Fronten im Wesien blieb
es beil teilweise schlechter Sicht ruhiger. (W. T. B.)
Günstiger Berlauf der Isonzo-Kämpfe.
Wien, 15. Mal. Aus dem Kriegspressequarkler wird vom 13. Mai abends
gemeldeit: Am Isonzo wurde auch heute den ganzen Tag über erbittert weiter-
gekämpft. Die Schlachtfront erstreckte sich nach Norden über Canale hinaus. Die
Kämpfe verlaufen günfkig. (W. T. Z.)
Erfolg eines märkischen Bataillons bei La Neuville.
Großes Hauptquartier, 16. Mal.
Westlicher Kriegsschauplat. Heeresgruppe Kronuprinz Zupprecht: BZel
ungünstigen Witterungsverhältnissen war die Gefechtstätigkeit verhältnismäßig gering.
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