Neue russische Angriffe an der Straße Kalusz — Stanislau.
Berlin, 9. Juli, abends. (Amtlich.) Bom Westen nichts Neues. Im
Osten haben die Kussen an der Straße Kalustz— Stanissau von neuem angegriffen,
ihre Kräste wurden durch Gegenstoß zum Siehen gebracht. — Nördlich des Dnsestr
keine besonderen Ereignisse. (1K#. T. SB.)
Das vussische Bordringen nordwestlich von Stanislau.
Großes Hauptaquartier, 10. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Kupprecht: In Flandern
erreschte der Artilleriekampf an der Küste, im Abschnitt von Ipern und öfllich von
Wotschaete größere Stärke als in den Vortagen. Ein Vorstoß englischer Infanterie
südwestlich von Hollebeke wurde zurückgewiesen. Auch nordöstlich von Messines, bel Lens
und Fresnoy sowie nordwestlich von St. Quentin spielten sich Erkundungsgefechte ab.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Langs des Chemin-des-Dames nahm abends
das Feuer an Hefligkeit zu. Nachts wurden Teilangriffe der Franzosen südlich von
Courkecou und südöstlich von Cerny abgeschlagen.
Heeresgruppe Herzog Albrecht: Keine besonderen Ereignisse.
Oestlicher Kriegsschaouplatz. Front des Generalfeldmarschalls Drinz Leopokd
von Bayern: Bei Riga, Dünaburg und Smorgon hat die Gesfechtstätlgkeit sich
gesteigert.
Bei der Heeresgruppe des Generaloberst v. Boehm-Ermolli blieben die RKussen
zulschen Stropa und Dnjestr zlemlich untätig. Unternehmungen unserer Sturm-
krupps brachten an mehreren Stellen Gewinn an Gefangenen und Beute. Nach
Abschluß der Kämpfe, die sich gestern nordwestlich von Sianislau entwickelten,
wurden unsere Truppen hinter den Unterlauf des Lukowicabaches zurück-
genommen.
Im Bereich der anderen Armeen keine größeren Kampfhandlungen.
Mazedonische Front. Dle Lage itt unverändert.
Im Monat Juni war das Ergebnis der Kämpfe gegen die seindlichen ust.
streitkräfte gut. Unsere Gegner haben 220 Flugzeuge und 33 Fesselballone durch
Einwirkung unserer Waffen verloren. Bon den Flugabwehrkanonen wurden 60 feind-
liche Flieger abgeschossen, der Kest wurde in Luftkämpfen zum Absturz gebracht.
Unser Verlust beträgt 5#8 Flugzeuge und 3 Fesselballone.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff. (W. A. S.)
Wien, 10. Juli. Amtlich wird verlautbart:
Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei der Heeresfront des Generalobersi Erz-
herzog Joseph regere Erkundungs- und Arkillerietätigkeit.
Bei Stanislau entbrannten gestern früh erneuf heiße Kämpfe. Die verbündeten
Truppen schlugen mehrere Angriffe ab, wurden sedoch abends vor dem zunehmenden