Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 6 (6)

  
  
Frieden, der uns Enischaͤdigung gewaͤhrt für alle erliitene Unbill, und der einem starken Deuisch- 
land Dafein und Zulunft sichert. (Lebhafles Bravo!l) Das ist unser Ziel. Nicht weniger 
und nicht mehr. Wie um die Kriegsziele, so gehen auch über die Gestaliung unserer inneren 
politischen Verhältulsse die Meinungen hin und her. Neuortentierung? Als ob es In unserem 
Belieben siände, ob wir uns neuorientleren wolten oder ulschi! Nein, melne Herren, die neue 
Zell milt einem erneuerten Volk ist da (Sehr richtig!), der gewaltlge Krieg hat sie geschaffen. 
(Sehr gull) Ein Geschlechi, das in so ungeheurem Erlebnis bis In die (unersten Fasern 
seiner Empfindung erschüttert worden ist, ein Zolk, von dem ein ergrelfendes Wort eines 
feldgrauen Dichters sagen konnte, daß sein ärmster Sohn auch sein getreuesier war (Bravol), 
eine Nation, die es tausendfältig seden Tag erfahren hat, daß nur gesamte Kraft die Gußere Gefahr 
bestehen und überwinden konnte — meine Herren, das sind lebende Kräfte, die sich von keinem 
Darteipogramm von rechts oder links einzwängen oder aus ihrer Bahn werfen lassen. (Sehr 
richtigl) Leberall, wo polülsche KRechte neu zu ordnen seln werden, da handels es sich nicht 
darum, das Volk zu belohnen für das, was es geilan hai (Sehr richtig!) — diese Vorstellung 
ist mir immer als eniwürdigend erschienen (Lebhafte Zusiimmung) —, sondern allein darum, den 
richtigen politüschen und staatlichen Ausdruck für das zu finden, was dieses VDolk ist. (Sehr 
wahr!) Die Briand, Llopd George usw. wollen die Welt glauben machen, daß ihr Ziel sei, 
Deukschland vom preußischen Milltarlsmus zu besresen und dem deuischen Volke demokratische 
Freiheiten zu schenken. Nun, wo wir zu befreien sind, da werden wir es selbst besorgen. (Sehr 
richtigl) AUnd was den Militarismus anlangt, so wissen wir alle — vor dem Kriege hat es 
selbsf Herr Lloyd George gewußt —, daß uns unsere geographische Lage immer an das Wort 
Friedrichs des Großen gemahnt: Toujours en vedefte. Wirksamer als in Elmrichtungen, die 
auf festem monarchischen Boden ruhen, kann die Wacht nicht ausgeübt werden. Durch nichts 
wirksamer als durch eine Monarchie, die ihre Wurzel im Volke, in seinen breiten Schichten 
hat und aus diesem nie versiegenden Lebensquell, aus der Liebe des freien Mannes lhre Kraft 
schöpft. Und nichts anderes ist Sinn und Wesen des deutschen Kaisergedankens wie des 
preußischen Königtums. (Bravol) 
Der Relchskanzler sagte weiter: Meine letzte Kede vor dem versammelien Reichskag am 
12. Dezember 1916 galt dem Vorschlage Deutschlands und selner Derbündeten, in Friedens. 
verhandlungen einzutreien. Bei den Feinden aber war die verbissene Kriegsleidenschaft ihrer 
Machihaber stärker als der Schrel der Bösker nach dem Frieden. Ihre Antwort war gröber 
und vermessoner, als sie irgendeln Dernünftiger bei uns und in neutralen Ländern denken 
konnte. Unsere Bündussse und Fronten stehen fesker, und das deutsche Volk ist einiger und 
standhafier als se. (Bravol) Auf unsere Gegner allein fällt die furchtbare Schuld an dem 
weiteren Blutvergießen und der Fluch der leldenden Menschheit zurück. Ueber die Seesperre, 
m. H., die wir im Verein mit Oesterreich-IUngarn um England, Frankreich und Jialien gelegt 
haben, habe sch am 3. Januar vor Ihrem Haupkausschuß gesprochen. Wir verkennen durchaus 
nicht die großen Schwierigkeiten, in die die neutrale Schiffahrt geraten isi, und suchen sie 
nach Möglichkeit zu lindern. Aber wir wissen auch, daß alle diese Schwierigkeiten letzten 
Endes doch nur durch Englands brutale Seetyrannes verursacht sind. (Sehr richtig!) Diese 
Knechtung des gesamien nichtenglischen Handels wollen und werden wir brechen. (Bravol) 
Ich bin gewiß, daß einmal der Zeitpunkt kommen wird, wo uns die Neutralen selbst für diese 
Fesffigkeit danken werden. Denn die Freiheit der Meere, die wir erkämpfen, kommt sa auch 
ihnen zugute. 
Einen Schritt weiter als die europälschen Neutrolen sind bekannklich die Bereinigten Staaten 
von Amerfka gegangen. Dräsident Wilson hat nach Empfang unserer Note vom 31. Januar 
die Zeziehungen zu uns schroff abgebrochen. Eine auihentische Mittellung über die Gründe, 
die er seinem Schritte gibt, ist mir nicht zugegangen. (Hört, hört!) Nach Feuter soll der 
Dräsident gesagt baben, unsere Note vom 31. Januar habe plöhlich und ohne vorherige 
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