Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 6 (6)

  
in ihrem von wärmster Menschenfreundlichkelt getragenen Bestreben, amerikanische Bürger vor 
Gefährdung auf Gee zu bewahren, durch Belehrungen und Warnung seiner Schuhbefohlenen 
zu unterstüen. Die Bewaffnung von Handelssahrzeugen, auch nur zur Verteidigung gegen 
die Ausübung des Beuterechtes, ist im modernen Bölkerrecht nicht begründet.“ (W. T. B.) 
Waüson über die Möglichkeit des Krieges mit Deutschland. 
Washington, 5. März. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) In der heultigen Jnau- 
gural-Adresse sagte Wilson: 
Den Ansang an bhai der Krieg unvermeidlicherweise unserem Geiste, unserer Induftrie, 
unserem Handel und unserer Doli#ik einen Stempel aufgedrückt. Es war unmöglich, km 
gleichgültig oder unabhängig gegenüberzustehen. Trotz vieler Meinungsverschledenheiten sind 
wir einander näher gebracht worden. Man hat uns zur See großes Unrecht zugefügt. Wir 
Daden aber nicht den Wunsch gehabt, mit Unrecht und Zeleidigungen zu antworten. O5bwohl 
einige uns zuce fügte Llebel unerträglich wurden, sind wir uns Kels bewußt gewesen, baß wir 
* nichts für uns felbst wũnschen, was wir nicht für die ganze Menschheit zu fordern bereit wären, 
nämlich rechtschaffenes Handeln (leir deeling), Gerechtigkelt, die Freiheit zu leben, und Schutz 
vor organisiertem Unrecht. In diesem Geiste und mit dlesem Gedanken sind wir mehr und 
mehr zu der Leberzeugung gelangt, daß unsere Aufgabe die sein muß, für dle Erhaltung und 
Stärkung des Friedens zu arbeiten. Wir mußten uns bewaffnen, um unseren Ansoruch auf 
ein gewisses Mindestmaß von FZecht und Freiheit des Handelns durchzusetzen. Wir stehen feft 
in bewaffneier Neutralität, weil es scheinit, daß wir auf keine andere Weise zum Ausdruck 
bringen können, worauf wir bestehen und was wir nicht missen können. Es kann sogar sein, 
daß wir durch die LImstände zu einer aktiven Verteidigung unserer Rechte und zu einer 
mehr unenktelbaren Teilnahme an dem großen Kampfe selbst veranlaßt werden. Aber nichts 
wird unsere Ideen oder unseren Zweck ändern. Wir wünschen nichis, was nur auf Kosten 
eines anderen Volles erreicht werden kann. Wir sind nicht länger Provinzler. Die tragischen 
Creignisse dieser Monate eines Kampfes auf Leben und Tod haben uns zu Wellbürgern 
gemacht. Wir können nicht zurück. Unser eigenes Geschick als Nation steht auf dem Spiel. 
Das folgende ist es, wofür wir einstehen: daß alle Nationen gleichviel Interesse am Well- 
frieden und an der politischen Stabilität der frelen Bölker haben und dafür in gleichem Maße 
verantwortlich sind, daß das wichtigste Prinzip des Friedens wirkliche Gleichheit der BZölker in 
allen Rechtsfragen ist, daß der Friede sich nicht sicher und gerechterweise auf ein scheinbares 
Ntsgleichgewicht slätzen kann, daß die Regierungen alle gerechte Macht (wörtlich just power) 
von der Zustimmung der Reglerten ableiten, daß die Meere gleich frei und sicher für alle 
Bölker sein sollten nach Gesetzen, die durch gemeinsames Abkommen seslgesetzt sind; daß die 
Rüstungen der Bölker auf die innere Ordnung eines Volkes und die häusliche Sicherheit beschränkt 
werden sollten; daß es die Pflicht sedes Bolkes ilk, darauf zu achten, daß seder Zersuch, in anderen 
Länderneiner Kevolutforn beizuskehen, sreng und wirksam unterdrückt und verhindert werde. (W. T. B.) 
Schneefall und strenge Kälte. 
Berlin, s. März, abends. (Amtlich.) Im Westen bei Schneefall, im Osten 
bei ftrenger Kälte keine besonderen Ereignisse. (W. T. B.) 
Englische Angriffe bei Bouchavesnes abgewiesen. 
Großes Hauptauartier, 6. März. 
Testlicher Kriegsschauplatz. Auf dem rechten Somme-Lser nahm gegen 
abend der Artilleriekampf große Heftigkeit an. Nach Trommelfeuer griff der Eng- 
  
— 
6t 
  
r 
SSW. — 
   
    
  
  
  
    
    
           
   
  
     
      
                  
  
——— ————— —* 2 NO n #s# Wadtt #st# —— *- 
rss J — ——— 
   
    
             
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.