Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

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Die russische Delegation erwartei Antwort hierauf in Petersburg. Was den Vorschlag der 
deutschen und öslerreichisch-ungarischen Delegation vom 25. Dezember, wenigstens in der Fassung 
der ersten beiden DHunkie, anbelangl, so sieht die Regierung der Russschen Republik als geschöfts. 
führender Hauptausschuß der Sowjets in voller llebereinstimmung mit der von unserer Friedens. 
delegation ausgedrückten Meinung diesen Vorschlag als dem Grundsahz der freien Selbstbestimmung 
der Völker widersprechend an, selbst in der eingeschränkten Form der Antworterkldrung des 
Vierbundes. Der Vorsihende der Delegation. 
Josse. (W. T. B.) 
Lebhafte Artilleriekämpfe im Westen. 
Großes Hauptquartier, 4. Januar. 
Westlicher Kriegeschauplah. Fast an der ganzen Front kam es zu lebhaften 
Kämpfen der beiderseitigen Artillerien. Klares Frostwefter begünstigte ihre Täkigleit. 
Bei englischen Vorsößen, die ösflich von Ipern und nördlich vom La-Basséc= Kanal 
scheiterken, sowie bei eigenen erfolgreichen IUnternehmungen südösilich von Moeuvres 
und in der Champagne wurden Gefangene und einige Maschinengewehre eingebracht. 
Seit dem 1. Januar verloren unsere Gegner im Luftlampf und durch Abschus 
von der Erde 23 Flugzeuge und 2 Fesselballons. Oberleutnant Lörzer errang seinen 
20. Lufisieg. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. 
An der mazedonischen Front und italienischen Frontk keine besonderen 
Ereignisse. Der Ersie Generalquartiermeister. 
Ludendorff. (W. T. B.) 
Unterbrechung der Verhandlungen von Brest-Litowsk. — Deussch- 
land lehnt die Verlegung nach Stockholm ab. 
Berlin, 4. Zanuar. Im Hauplausschuß des Reichslags erklärte der Reichskanzter Gras 
Hertling: Die russische Regierung schlägt eine Derlegung der Verhandlungen von Brell.Litow# 
nach Stockholm vor. Ganz abgesehen davon, daß wir nicht sn der Lage sind, uns von den 
Russen Vorschriften über den Ort machen zu lassen, wo wir die Verhaondlungen weiterführen 
sollen, darf ich dorauf hinweisen, daß eine Verlegung nach Stockholm zu außerordentlich grosien 
Schwierigkeilen führen würde. Zch will nur die eine Schwierigkeit anführen, daß die direkte 
Berbindung, die die verhandelnden Delegierten mit ihren Haupkslädten Berlin, Wien, Soßa, 
Konstantinopel und Peiersburg haben müssen — die direkten Verbindungen, die in Brest.Lüowst 
angelegt sind, funktionieren gul —, in Siockholm auf die größten Schwierigkelten soßen würde. 
Schon dieser eine Dunkt führt dazu, daß wir nicht darauf eingehen können. Dazu kommt, daß 
die Machenschasien der Entente, Mißtrauen zu säen zwischen der russischen Regierung, ihren 
Dertreiern und uns, dort neuen Boden gewinnen würden. 
Ich habe daher den Herrn Staatssekretär v. Kühlmann beaustragl, diesen Vorschlag ab. 
zulehnen. (Bravol) 
Inzwischen sind in Brest. Litomsk Vertreier der Ukraine eingekrofsen, und zwar nicht nur 
als Sachverständige, sondern mil VBollmachten zu Verhandlungen ausgestakltet. Wir werden 
ganz ruhig mit den Dertreiern der Ukroine weiterverhandeln. 
Ich süge noch hinzu, daß von Detersburg milgeteilt worden ist, dle russische Regierung 
lönne auf Dunkt 1 und 2 unserer Vorschläge nicht eingehen. Diese beiden Dunkte beziehen sich 
  
  
	        
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