Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

warsen den Feind im Taufe der Nacht überall wieder in seine Auegangs- 
stellungen zurück. 
Oestlicher Kriegsschauplah. Nichtis Neues. 
Mazedonische und italienssche Front. Die Tage ist unverändert. 
Der Erste Generalquarliermeister. 
Ludendorsf. (M. T. B.) 
Die Sonderfriedensverhandlungen mit Rußland. 
Brest. Litomsk, 9. JZanuar. Heute vormitiag um 11 Uhr fand eine Vollsitzung latl, an 
der sämtliche Delegalionen und die ukrainischen Vertreier ieilnahmen. Der Grosfwest Talaat 
Dascha eröffnete die Sitzung und übergab den Vorsih an den Stoalssekretär v. Kühlmann. 
Diefer warf einen Rückblick auf die Vorgeschichte und den bisherigen Gang der Verhandlungen 
und schloße: 
Soweit sich aus den vor der Arbeiispause geführten Verhandlungen ein ktrieu 
bilden läßt, halle ich die Schwierigkeiten materieller Natur nicht für groß genug, um ein 
Scheilern des Friedenswerles und damit voraussichtlich die Wiederaufnahme des Krieges im 
Osten mit seinen unabsehbaren Folgen für gerechtfertigt zu halien. 
Hierauf fährte der öskerreichisch-ungarische Minisier des Aeusiern, Graf Czernin u. a., zu den 
russschen Delegierten gewendel, aus: „Sie, meine Herren, haben feinerzeit an uns die Ein- 
ladung für allgemeine Friedensberhandlungen ergehen lassen. Wir haben dieselbe angenommen, 
und wir haben uns auf eine Basis für den allgemeinen Frieden geeinigt. Auf dieser Zafsis 
haben Sie Ihren Verbündelen ein zehntägiges U#ltimatum gesiellt. Ihre Verbündeten haben 
Ihnen nicht geantwortet, und heute handell es sich nicht mehr um Verhandlungen zwecks eines 
allgemeinen Friedens, sondern eines Separatfriedens zwischen Kußland und dem Vierbunde. 
Venn die Herren der russischen Delegation von den gleichen Intentionen beseelt sind, so werden 
wir zu einem alle befriedigenden Ergebnisse gelangen; wenn nicht, dann werden die Dinge 
ihren notwendigen Lauf nehmen, aber die Verankwortung für die Fortsetzung des Krieges fölit 
dann ausschließlich auf die Herren der russischen Delegation.“ (W. T. B.) 
Ein englisches Hospitalschiff vernichtet. 
London, 9. Januar. Das Reutersche Bureau meldet amtlich: Das englische 
Hospitalschiff „Newa“ ist torpediert worden, es sank om 4. Januar gegen Mitternacht 
im Bristolkonal auf dem Heimwege von Gibraltar. Alle Verwundeten wurden 
durch Datrouilsenschiffe gerettet. Die Verluste betrugen drei Mann der Besatzung, 
drei Loskares werden vermißt. Dos Schiff fuhr mit allen Lichtern und den durch 
die Haager Konvention vorgeschriebenen Abzeichen. Es befand sich nicht in dem 
sogenannten Sperrgebiet, wic es in der Erklärung der deutschen Regierung vom 
20. Januar 1017 festgelegt worden ist. 
Da die UdBoote, die hierfür in Frage kommen könnten, zurzeit noch in See 
sind, können sich die zuständigen Stellen, wic wir bierzu ersahren, noch nicht 
abschsießend dußern. Es wird von unterrichteter Stelle aber für ausgeschsossen 
gehalten, doß das Schiff durch ein Unterseeboot torpediert worden ill. Demnach 
kann nur eine Versenkung durch Minen in Frage lommen. (W. T. B.) 
 
	        
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