Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

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Grundlage von Friedensbesprechungen bieten kann, musi ich an dem blöher stels eingenommenen 
Standpunkt sesiholten und eine Vorwegnahme der belgischen Angelegenheil aus der Gesaomt= 
diskussion ablehnen. 
8. Beffeiung des französischen Terriloriums. Die okkupierten Teile Frankreichs sind ein 
wertvolles Tauschpfand in unserer Hand. Auch hier bildet die gewaltsame Angliederung keinen 
Teil der amllichen deulschen Dolilk. Die Bedingungen und Modalitten der N#umung, die 
den vitalen Interessen Deutschlands Rechnung tragen müssen, sind zwischen Deutschland und 
Frankreich zu vereinbaren. Ich kann nur nochmals ausdrücklich bekonen, dafsf von einer Ab- 
tretung von Reichsgebiet nie und nimmer die Rede sein kann. Das Reichsgebiet, das sich 
seitdem immer mehr dem Deutschtum innerlich angegliedert hal, das sich in hochersreulicher 
Weise immer mehr wirtschaftlich sortentwickelt, von dem mehr als §7 pCt. die deutsche Mutter- 
sprache sprechen, werden wir uns von den Feinden unter irgendwelchen schönen Redensarten 
nicht wieder obnehmen lassen. (Lebhafies Zravol) 
., 10. und 11. Italienische Grenzen. Nationalilälenfrage der Donaumonarchie, Balkan, 
sjaaten. Was die von Wilson unler 9., 10. und 11. behandellen Fragen betrifft, so berühren 
sie sowohl mit den italienischen Grenzfragen als mit denen der künftigen Entwicklung der 
öskerreichischungarischen Monarchie und den Fragen der Zukunft der Balkanskaaten Dunkte, bel 
denen zum großen Teile die polistischen Interessen unseres Derböndelen Oeslerreich-ngarn 
überwiegen. Wo deutsche Interessen im Epiele find, werden wir sie aufs nachdräcklichste 
wahren, doch möchle ich die Beantwortung der Wilsonschen Vorschläge in diesen Dunkien in 
erster Linie dem Auswrtigen Minister der Öierreichischungarischen Monarchie übersassen. Die 
enge Verbindung mit der verbündeten Donaoumonarchie ist der Kernpunkt unserer heuügen 
Dolitik und muß die Zichtlinfe für die Zukunft sein. Die treue Waffenbrüderschaft, die sich 
im Kriege so glänzend bewährt hat, muß auch im Frieden nachwirken, und so werden wir 
auch unserseits alles daran setzen, daß für Oesterreich--AUngarn ein Frieden zustandekommt, 
der den berechügten Ansprüchen Rechnung trägl. 
Türkei. Ebenso möchte ich in den unter 12. von Wilson berührten Angelegenheiten, die 
unseren treuen, kapleren und mächtigen Bundesgenossen, die Türkei, betreffen, in keiner Weise 
der Stellungnahme ihrer Staalsmänner vorgreisen. Die Integrität der Türkei und die 
Sicherung ihrer Hauptsladt, die mit den Meerengenfragen eng zusammenhängt, sind wichtige 
Lebensinteressen auch des Deulschen Reiches. Unser Verbündeter konn hierin siets auf unseren 
nachdrücklichsten Beistand zählen. 
Dunkt 13 behandelt Dolen. Nicht die Entente, die fär Holen nur inhalllose Worte fand 
und vor dem Kriege nie bei Rußland für Holen eingetreten ist, jondern das Deutsche Reich 
und Oesierreich-Angarn waren es, die Dolen von dem seine nationale Eigenart unterdrückenden 
zaristischen Regiment befreilen. So möge man es auch Deutschland, Oesterreich-Ungarn und 
Dolen überlassen, sich über die zukünftige Gestaltung des Landes zu einigen. Wie die 
Verhandlungen und Mitteilungen des letzten Jahres beweisen, sind wir durchaus auf 
dem Wege hierzu. 
Der letzte Hunkt behandelt den Berband der Bölker. Was diesen DHunkt betriffl, so fl#ehe# 
ich, wie sich aus meiner bisherigen polilischen Tätigkeit ergibt, sedem Gedanken spmpathisch gegen- 
über, der für die Zukunft die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeik von Kriegen ausschaltet und 
dos friedliche und harmonische Zusammenarbeilen der Bölker sördern will. Wenn der von 
Dräident Wilson angeregie Gedanke des Berbandes der Bölker bei näherer Ausführung und 
Drüsung ergibt, daß er wirklich im Geiste vollkommener Gerechtigkeit gegen alle und voltkommener 
Vorurteilslosigkeit gefaßt (si, so ist die koiferliche Regierung gern bereit, wenn alle anderen 
schwebenden Fragen geregell sein werden, einer Prũfung der Grundlagen eines solchen Völker- 
bundes nahezutreten. Meine Herren, Sie haben die Neden von Llopd George und die Vor. 
schläge des Dräsidenten Wilson kennen gelernt. Ich muß wiederholen, was ich zu Anfong 
  
  
  
     
   
     
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