Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

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sagle: wir müssen uns nun fragen, ob aus diesen Reden und Vorschlägen uns wirklich ein 
ernstlicher, ehrlicher Friedenswille enkgegentriti. 
Sie enthalten gewisse Grundsätze für einen allgemeinen Welltfrieden, denen auch wir 
zustimmen, und die die Ausgangs= und Zielpunkte für Berhandlungen bilden könnten. Wo 
aber konkrete Fragen zur Sprache kommen, Dunkte, die für uns und unsere Verbündeten von 
entscheidender Zedeulung sind, da ist ein Friedenswilte wenger bemerkbar. Unsere# Gegner 
wollen Deutschland nicht „vernichten“, aber sie schielen begehrlich nach Teilen unserer und 
unserer BDerbündeten Länder. Sie sprechen mit Achtung von Deutschlands Stellung, aber 
dazwischen dringt immer wieder die Auffassung durch, als seinen wir die Schuldigen, die Buße 
lun und Besserung geloben müßten. So spricht immer noch der Sieger mit dem Besiegten, 
so spricht dersenige, der alle unsere früheren Aeußerungen der Friedensbereitwilligkeit als bloße 
Zeichen der Schwäche deulet. VZon diesem Standpunkte, von dieser Täuschung sollen sich auch 
die Führer der Entente zuerst losmachen. Um ihnen dies zu erleichtern, möchte ich daran 
erinnern, wie denn wirklich die Lage ist. Mögen sie sich gesagl sein lassen: unsere militärische 
Lage war niemals so günfstig, wie sie jetzt ist. (Braovol) 
Unsere genialen Heerführer sehen mil unverminderter Siegeszuversicht in die Zukunft. * 
Durch die ganze Armee, durch die Offiziere und Mannschaften geht ungebrochene Kampfes- 17 
freude. Ich erinnere on das Wort, das ich am 29. November im Hause sprach: unsere 
wiederholt ausgesprochene Friedensbereitschast, der Geist der Dersöhnllchkeil, der aus unseren 
Vorschlägen sprach, der darf kein Freibries für die Entente sein, den Krieg immer weiter zu 
verlängern. Zwingen uns unsere Feinde hierzu, so haben sie die sich daraus ergebenden 
Konsequenzen zu tragen. 
Wenn die Führer der feindlichen Mächte also wirklich zum Frieden geneigt sind, so mögen 
sie ihr Drogramm nochmals revidieren, oder, wie LCloyd George sagie, eine Rekonssderalion 
eintreten lassen. Wenn sie das iun und mitl neuen Vorschlägen kommen, dann werden wir 
sie auch ernstlich prüsen, denn unser Ziel ist kein anderes als die Wiederherstellung eines 
dauernden, allgemeinen Friedens. Adber dieser dauernde, allgemeine Friede ist solange nicht 
möglich, als die Inkegrität des Deuischen Reiches, als die Sicherung seiner Lebensinteressen 
und die Würde unseres Vaterlandes nicht gewahri bleiben. Bis dahin heißt es: ruhig 
zusammenstehen und abwarten. Im Ziele, meine Herren, sind wir alle einig (Lebhafies Bravol), 
über die Methoden und Modalitälen kann man verschiedener Meinung sein. Aber lassen wir 
jetzt alle diese Meinungsverschiedenheiten zurücktreten. Streilen wir nicht über Formeln, die 
bei dem rasenden Lauf der Weltbegebenheiten immer zu kurz kommen, und behalten wir über 
trennende Darteigegensätze hmaus das eine gemeinsame Ziel im Auge, das Wohl des Vater- 
tandes. Stehen wir zusammen, Regierung und Volk, und der Sieg wird unser sein, ein guler 
Friede wird und muß kommen. Das deutsche Volk erträgt in bewundernswerter Weise die 
Leiden und TLasten des nun in seinem vierten Jahre währenden Krieges. Bei diesen Lasien 
un- TLeiden denke ich ganz besonders an die Leiden der kleinen Handwerker und der gering 
besoldeten BZeamten. Aber sie alle, Männer und Frauen, wollen aushallen und durchhalten. 
In politischer Reife lassen sie sich nicht von Schlagworken belören, wissen sie zu unterscheiden 
zwischen den Realitäten des Lebens und glückverheißenden Träumen. Ein solches Volk kann 
nicht unlergehen. Gott ist mit uns und wird auch ferner mit uns sein. (Lebhaftes Bravol) 
(Nach W. T. B.) 
  
Zwei deutsche Minensuchboote gesunken. 
Kopenhagen, 24. Jonuar. Ritzaus Zureau meldet: Aus Ringköbing wird gemeldel: 
Ein Schiffsboot mit 17 deutschen Marinesoldaten ist in Hodvig an der Westküste Jütlands 
angelangt. Einer der Insassen ist tot. Das Book flammit von einem deutschen Kriegöschiff. 
Die Bootsinsassen sind sehr erschöpft. Sie haben vier Tage im offenen Bool zugebrachl. 
  
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