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Um die Früchte unseres Friedens mit der Ulraine zu sichern, hat unsere Heeresleikung das
Schwert gezogen; der Friede mit Kußland wird das glückliche Ergebnis sein. Die Freude
hierüber wollen wir uns auch nicht durch die immer wieder durch die Welt gehenden körichten
und aufreizenden Funksprüche verkümmern lassen.
Die Friedensverhandlungen mit Rumänien haben am gestrigen Tage in Bukarest in
Gegenwart des Herrn Staatssekrelärs des Auswärtigen begonnen. Es erschien notwendig,
daß dieser an den ersten grundlegenden Tagen dort anwesend sei; nunmehr aber dürste er sich
alsbald nach Breft-Litowsk begeben. Bei den Berhandlungen mit Rumchnien ist zu bedenken,
daß wir nicht allein daran beteiligt sind und die Verpflichtung haben, uns für die berechtigten
Interessen unserer getreuen Verbündeten Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei einzusetzen.
Dann sagie der Kanzler: Die Welt fragi sich, ob nun nicht auch der Zugang zum all-
gemeinen Frieden eröffnet sei. Aber noch scheinen die Teiter der Entente, scheint man in
England, Trankreich und Italien völlig abgeneigt, der Stimme der Vernunft und der Mensch-
lichkeit Gehör zu geben. Im Gegensatz zu den Mittelmächten hat die Entente von Anfang an
Eroberungsziele verfolgt. Sie kämpft für die Herausgabe von Elsaß-Loihringen an Frankreich.
Es gibt keine elsaß lothringische Frage im internationalen Sinne; wenn es eine solche Frage
gibt, so ist es eine rein deutsche Frage. Die Entente kämpft für den Erwerb österreichisch-
ungarischer Gebietsteile durch Jtallen. Sie kämpft für die Abtrennung von Dalästina, Syrien
und Arabien vom türkischen Keiche. Daß die kolonialen Kriegsziele Englands auf Mehrung
und Abrundung des gewallüigen englischen Besitzes, namentlich in Akrika, gerichtet sind, ist von
englischen Staatsmännern wiederholt ausgesprochen worden. (Nach W. T. B.)
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Die russische Delegation zur Unterzeichnung des Friedens.
Detersburg, 25. Februar. (Meldung der Detersburger Telegraphenagentur.)
Auf Anordnung des NRates der Volksbeaufkragten isi eine Abordnung nach Bresi-
Litowsk gesandt worden, um den von der deutschen Regierung vorgeschlagenen und
in der Sitzung vom 24. Februar, 4 Uhr morgens vom Ausführenden Hauptausschuß
angenommenen Frieden zu unterzeichnen. Mitglieder der Friedenedelegation sind:
Trotzki, Bolksbeauftragter für auswärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, Sokolikow,
Detrowski und Alexejew, Mitglieder der Dartei der Sozialrevolutionäre der Linken,
ferner Delegationssekretär Karachan, Joffe und militärische Sachverständige. (W. T. B.)
Bekannigabe der Friedensbedingungen des VBierbundes an
Rumänien.
Bukarest, 25. Februar. Seit dem Eintreffen der Abordnungen der Vier-
bundmächte in Zukaresi haben unverbindliche Vorbesprechungen mit General
Avereseu stattgefunden. Gemäß einer bei diesen Besprechungen getroffenen
Vereinbarung hatte der k. und k. österreichisch-ungarische Minister des Aeußeren,
Graf Czernin am 27. d. M. in dem von rumöänischen Truppen noch besetzten Teil
JHumniens eine Unterredung mit König Ferdinand von Rumänien. Im Eirverständnis
mit den Verbündeten gab Graf Czernin dem König die Zedingungen bekannt, unter
denen der Vierbund bereit wäre, mit Kumänien Frieden zu schließen. König Ferdinand
erbat sich kurze Bedenkzeit, die ihm gewährt wurde. Von der Antwork des Königs wird
es abhängen, ob eine friedliche Lösung möglich erscheint. (W. T. B.)
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