Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

    
     
  
  
     
    
   
  
    
   
  
  
  
  
    
    
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
   
Blausacken wurden auf dem Haupt· und Zwischendeck gesammelt. Beide Konimandanten fielen, 
ehe sie den Angriffsbesehl geben konnsen. Aber die Mönner waren ausgezeichnet, sie mußten 
sich über schwankende, splitternde Laufbrücken über dle Brustwehr stürzen In der Feuerwirkung 
der deutschen Maschinengewehre. Dann musiten sic sich 16 Fuß hoch auf die Mole herablassen 
— aber nichks hielt die eilige regelrechte Landung auf. Unlerdessen wurde das Zwischendeck 
zu einer Schlachtbank. Die Zedienung einer Haubihe machte das Geschütz schußfertig. Alles 
wurde geiötet. Die zweite Bemannung wurde ebenfalls vernichtet. Eine drilte Bemannung 
übernahm das Geschüh. Der Fährdampfer „Dafsodil"“, der die „Vindictive“ an die Mole 
herandrückte, halle nur einen Toten und 3 Verwundele. Inzwischen befand sich auch der 
Fährdampfer „Iris“, der oberhalb der „Zindickive“ anzulegen suchte, in Schwierigkeilen, weil 
seine Bootshaken nicht lang genug waren, um hinter die Brustwehr zu fassen. Zwei Offziere 
kletterlen an Land, sehlen sich rilklings auf die Brustwehr, und versuchten, die Boolshaken 
sestmmachen; bls sse getölet wurden. Dem Kommandanten der „Jeis“ wurden beide Belne 
weggeschossen. Eine Granate schlug durch das Oberdeck und explodierte zwischen 56 GEce= 
soldalen, die auf den Besehl warteten, auf die Laufbrücken zu gehen, tötele 40 und ver- 
wundele 7. Eine andere Granale explodierte in der unteren Kojüle, die als Lazarelt dienie, 
und kötete 4 Offiziere und 25 Mann. Im ganzen verlor die „Jris“ 77 Tole und 105 VDerwundete. 
Die Glurm, und Zerstörungstruppe auf der Mole fand keinen Widerstand, außer durch 
das intensioe unaufhörliche Feuer. Die Deutschen halten sich bel dem Herankommen der 
Schisse auf das Ende der Mole am (Iseg zurückgezogen. Die Zerflörungstrupps führten ihr 
Werk in vollkommener Ordnung aus und zerskörlen cin Bauwerk nach dem andern; inzwischen 
llahlen sich die Blockadeschisse nach der Kanalmündung sort. Die „Thetis“ war voran und 
dampfte in einem Orkan von Granaten von den grosen Küstenbakterien heran. Die Mehrzahl 
der Bemannung war schon vom Schiff herunter. Ungläcklicherweise lief sich die Schraube 
warm, die Verteidigungsnetze machtlen das Schiff unlenkbar, die Küstenbakterien bearbeilcten es, 
und es befand sich noch einige hundert Lards von der Konalmändung In sinkendem Zustande. 
Der Kommandant signalisierte den anderen Blokadeschiffen unschätzbaore Informalionen, dann 
ließ er Sprengladung entzünden und versenkte das Schisff. 
Eine Motorbarkasse retteie die Mannschaft der „Thetis“; das Schiff ging verloren; fünf 
Mann waren tol, fänf verwundel. „Inkrepid“ und „Iphigenta“ waren erfolgreicher. Sie 
skeuerten gerade in den Kanal und leglen sich der Berabredung gemäß der eine an das öflliche, 
der andere an das weslliche (er, wo sie in die Luft gesprengt wurden. Das Heck ragt aus 
dem Wasser empoc, sie liegen setzt guer über den Kanal wie eine römische Fünf, und es ist 
wahrscheinlich, daß die Aufgabe, die ihnen übertragen worden, durchgeföhrt und der Kanal 
wirksam gesperrt ist. Die Motorbarkasse brachte die Mannschaften und die Offiziere sortl. Sie 
beschreiben die Explosion des alten Unterseebooles als die größie, die sie semals gesehen. Sie 
zerriß die Mole in zwei Hälften und verursachte eine Lücke von über 100 Fuß. Die Be- 
haupkung ciner der Barkassen, ein Torpedoboot längsscil der Mole versenkt zu haben, wird 
von vielen Beobachtern bestätigt, darunter Offizieren der „Vindielive“, die selnen Mast 
und seinen Schornstein über die Mole beobachtet hatten und sie dann verschwinden sahen. 
Der „North Star“, einer der drei Zerstoͤrer, die die „Vindictive“ vor feindlichen Zerstörern 
  
  
schützten, als sie längs der Mole lag, verlor den Weg in der Rauchwand, iauchte ploͤtzlich in ¾ 
dem Licht der Sternrakeien auf und wurde versenkt. Die Feststellung im deutschen Bericht, ¾ 
daß nur wenige von der Mamnschaft von den Deutschen gereliet werden konnten, ist von 
ungewöhnlicher Genauigkeil. Denn „Phoebe“, ein anderer dieser Zerstörer, kam unter schwerem * 
Feuer herbei und reticte sast alle. Während der ganzen Operationen beschossen die Monitoren n# 
und die slandrischen Belagerungsgeschütze schwer die feindlichen Batterien. 17 
Der Wechsel des Windes war für uns bei Oslende noch ungünsüger als bei Zeebrügge- F 
Motorboote hatten bercits die Zufahrten und Enden der Diers mit Katziumlichtern erhellt und 3 
           
    
            
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