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ungebindert in dichten Wellen zusammenfassen. Am 10. Moi, um 2 Uhr 45 Minuten, sehte eine
hestige Beschlesiung von Land und Gee gegen Oslende ein, elwa 10 seindliche Flugzeuge erschienen
über der Etadl, warsen Leuchikörper und Bomben ab. Gleichzeitig kam von Eee her eine
dunkle Wand künffllichen Nebels in Jchtung auf die Küste gezogen, Molorgeräusche auf See wurden
gehört, das Herannahen eines allerdings im Dunft nichl näher zu erkennenden Gegners gemeldet.
Die Küske war bei dem ersten Anzeichen des Angriffs alarmiert. Mil Schelnwersern und
keuchtgescholsen wurde das Gebiet vor der Küste abgesucht. Minutenlang war nichts zu sehen.
Kurz nach 3 Uhr tauchten zienuich dicht vor Oslende die Umrisse zweier großer Schisse auf.
Sie erhielten so verheerendes Feuer, daß sse sosfort abdrehlen und verschwanden. Das eine
von ihnen hat sich nicht wieder sehen lassen. Nach Gesangenenaussagen ist es der geschüte
Kreuzer „Sappho“ gewesen. Leber sein Schicksal ist uns nichts bekonnt geworden. Zum
mindesken hat er schwere Verluste und Beschädigungen erlitten. Der Nebel wurde immer
wieder von zahlreichen Motorschnelslboolen aus um die größeren Schisse und Zerstörer herum
erneuert. Dlößlich erschien einer der beiden Kreuzer — wie sich späler herausskellie, die „Bindiclive"—
abermals vor der Einfahrt von Ostende. Obwohl durchsiebt von Löchern, neuen und alten, denn
die Wunden, die das Schiff om 23. April, früh, bei der Teilnahme am Gandslceich gegen die Mole
erlitten hatie, waren nur notdürflig beslickl — schien sie noch struerfähig und sollte nun an-
scheinend mit ihrer letzten Kroft in die Einfahrt einbrechen, um sich vor den Schleusen zu ver-
senken. Aber jeht empfing sie ein solcher Hagel von Geschossen, dasi ihr der Atem vollends
ausging. Einkend krieb ste gegen das Pfahlwerk am äußersten Ende des Leildammes und
sackte dort auf den Grund. Da mag sie, falls das Heben sich als ulcht sohnend erweili,
liegen, so lange sie will; uns skört sie dort nicht. Kurz darnach fuhren wir mit einem Boot
längsseits und kletterlen an der steilen Bordwand empor. ODer Blick, der sich oben bot, war
trotz allem, was man nach dem Gußeren Ausfehen des Schisses erwartel hatle, erschütternd;
nichts Lebendes mehr, nur Tote überall verstreut, die meisken im blauen Matrosenzeug, einige
in Khali und Etahlhelm. Keine Dlanke, keine Stütze, keine Treppe mehr heil, mit Splutern
und Trümmern das ganze Deck übersäl. Auf der Brücke das Nuderrad zerschossen, der
Judergänger zerrissen daneben, hier und da glimmende Brände. Ein Schiff isi es nicht mehr,
aber unsere Werst wird doch die großen Melolttrümmer dieses Wracks mit Freuden an sich nehmen.
Nach Aussagen der Gefangenen sind es diesmal keine Freiwilligen gewesen, die die Be-
sahung der „Vindictive“ gebildet haben.
Unteroff#ziere und Mannschafien sedenfalls haben noch beim Inseegehen nicht geahnt,
worum es sich handelle, er#t vor Ossende uU den Heizern erösfnei worden, wenn sich eiwas
Besonderes ereignete, sollten sie am Heck über Bord spri gen. Die Gesangenen klagen darüber,
daß sie auf eine so rücksichtslose Weise in den Tod getrieben wurden. Es muß den Engländem
schlecht gehen, wenn sie mit Menschenleben und Schissswerten so verschwenderisch umgehen, um
dann doch nichts zu erreichen. Mit solchen Abenteuern wendet England das Schicksol nicht ab,
dem es durch unsere Ersolge im Westen und durch den U.Boot-Krieg entgegengetrieden wu#rd.
(W. T. B.)
Infanteriegefechte an Lys und Avre.
Berlin, 11. Mai. (Amtlich.) Oerktliche Insanteriegesechte am Süduser der L9
und auf dem Wesiuser der Arre. Sonfst nichts von Bedentung. (W. T. B.)
Vergeblicher feindlicher Angriff am Kemmel.
Großes Hauvtquarticr, 12. Mai.
Wesflicher Kriegsschaouplah. An den Schlachtsronten blieb die Gesfechts,
lätigleif ouf örtliche Kampshandlungen beschrankt.