Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 8 (8)

  
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„Was ich heute hier ausspreche, sage ich nscht nur in meinem Namen und in dem meiner 
amtlichen Mitarbester, sondern auch im Namen des deuischen Zolkes. Das Drogramm der 
Mehrheltspartelen, auf dle ich mich stütze, enthält zundchst ein Bekenntnis zu der Antwort der 
früheren Reichsregserung auf die Note des Dapstes vom 1. Auguft 1917 und die bedingungslose 
Zustimmung zu der Enischließung des Relchstages vom 19. Juli desselben Jahres. Es bekundet 
ferner die Zerel#troslligkeit, sich einem allgemelnen Bunde der Zölker auf Grund der Gleich- 
berechtigung aller, also der Starken und Schwachen, anzuschließen. Die Lösung der viel 
umstrittenen belgischen Frage sieht es in der völligen Wiederhersteltung Belgiens, insbesondere 
seiner Unabhängigkeit und seines Gebieisumfanges. Auch eine Berständigung über die 
Entschädigungsfrage soll angestrebt werden. Die bisher geschlossenen Frledensverträge will 
das Programm kein Hindernis für den allgemeinen Friedensschluß werden lassen. In der 
inneren Holilik habe ich burch die Methode, in der sich die Keglerungsblldung vollzog, klare 
und feste Stellung genommen. Ich habe das größie Gewicht darauf gelegi, daß die Mitglieder 
der neuen KZeichsleitung auf dem Siandpunkt des Rechtsfriedens Ktehen, unabhängig von der 
Kriegslage. Ich bin überzeugt, daß die Ark, in der setzt die Reichsleütung unfer Mitwirkung 
des FRelchslages gebildet worden ist, nicht etwas Borübergehendes darstellt und daß im Frieden 
eine Reglerung nicht wieder gebildet werden kann, die sich nicht stützt auf den Reichslag und 
die nicht aus ihm führende Männer entnimmt.“ 
Der Feichskanzler entwickelte dann sein innerpolltisches Drogramm und fuhr darauf fort#: 
„Im Westen tobt set Monaten eine einzige finchibare menschenmordende Schlacht. Dank 
bem unverglelchlichen Heldentum unserer Armee, das als unvergleichliches Ruhmesblatt in der 
   
         
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Geschichte des deutschen BZolkes forileben wird für alle Zeiten, ist die Front ungebrochen. 
. Oieses skolze Bewußisein lößt uns mit Zuversicht in die Zukunft sehen. Gerade weil wir von 
dieser Gessanung und Leberzeugung befeelt sind, ist es aber auch unsere Pslicht, Gewißheit 
darüber herbeizuführen, daß das opfervolle blutige Kingen nicht einen einzigen Tag bis über 
den Zeitpunkt hinaus geführt wird, wo uns ein Abschluß des Krieges möglich erscheint, der 
unsere Ehre nicht berührt. Ich habe deshalb auch nicht erst bls zum heutigen Tage gewartei, 
ehe ich handelnd zur Förderung des Friedensgedankens eingriff. (Beifall.) Geslützt auf das 
Einverständnis aller dazu berusenen Stellen im Reich und auf die Juslimmung der 
gemeinsam mit uns handelnden Bundesgenossen habe sch in der Nacht zum S. Okkober 
durch die Vermittlung der Schwelz an den DPräsidenten der Vereinigten Staaten von 
Amerika eine Noie gerichlet, in der ich ihn bitte, die Herbeiführung des Friedens in die 
Hand zu nehmen und hlerzu mit allen kriegführenden Mächten in Verbindung zu rreien. 
(Bewegung.) Die Note trifft schon heute oder morgen in Washingion ein. Sie richtet 
sich an den Präsidenten der Vereinigten Siaaten, weil dieser in seiner Kongreßbotschaft 
vom 8. Januar 1918 und in seinen späleren Kundgebungen, besonders auch in seiner 
New Horler Rede vom 27. September, ein Programm für den allgemeinen Frieden auf- 
geslellt hat, das wir als die Grundlage für die Berhandlungen annehmen können. Ich 
habe diesen Schritt auf dem Wege zu der Erlösung nicht nur Deutschlands und seiner 
Verbündeten, sondern der gesamten, seit Jahren unter dem Kriege leldenden Menschheit 
auch deshalb getan, weil ich glaube, daß die auf das künfiige Glück der Bölker gerichteten 
Gedanken, die Herr Wilson veririft, sich völlig mit den allgemeinen VBorstellungen m 
Einklang befinden, in denen sich auch die neue deuische Regierung und mit ihr die west 
überwiegende Mehrheit unseres Bolkes bewegt. (Zustimmung bei der Mehrheit.) Was ich 
will, isi ein ehrlicher, dauernder Friede für die gesamte Menschheit, und ich glaube daran, 
daß ein solcher Friede zugleich der festeste Schutzwall für die künftige Wohlfahrt unseres eigenen 
Vaterlandes wäre. So sehe ich denn mit der inneren Ruhe, die mir mein Gewissen als 
Mensch und als Diener unseres Volkes verleiht, und die sich zugleich auf das beste Berirauen 
zu dlesem großen, treuen, jeder Hingebung fähigen Bolk und seiner ruhmvollen Wehrmacht 
    
  
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