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Die vergeblichen französischen Angriffe südlich der Oise.
Großes Hauptquartier, 31. Oktober.
Wesilicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Jupprecht: Bei
Zomergem an der Lyz wurde ein Teilangriff der Zelgier abgewiesen. Südlich
der Schelde und am Walde von Mormal zeitweilig Artilleriekampf und kleinere
Infanteriegeselbte.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Ein feindlicher Angriff gegen den Kanal-
abschnitt südlich von Catillon scheiterte. Südlich der Oise wiesen wir am frühen
Morgen hesiige Angriffe der Franzosen ab. Oestlich von Landifay zeichneke sich
hierbei das Feserve-Infankerieregiment Nr. 270 besonders aus. Auch die bis
zum Abend nach erneuter Feuerwirkung und unter Einsatz zahlreicher Hanzerwagen
mehrfach wiederholten seindlichen Angriffe scheiterten. Wo es dem Gegner gelang,
vorübergehend in unseren TLinien Fuß zu fassen, warfen ihn unsere Gegenftöße
wieder zurück. An der erfolgreichen Abwehr der Hanzerwagen haben die 2. Kom-
pagnie Infanterieregiments Nr. 444, die Maschinenwerferkompagnien 464 und
465, das Reserve-Feldarkillerieregiment Nr. 1 (von ihm der Unteroffizier Kokowski
der 4. Batterie) und Vizefeldwebel Bornsiein der 2. Batterie Reserve-Feldarkillerie=
regiments Nr. 37 besonderen Anteil. Auf dem Kampffelde zwischen Nizy le Comte
und der Aisne blieb die Artillerietätigkeit lebhaff. Nordwesilich von Herpy wurden
am Abend erneute starke Angrisse des Gegners abgewiesen.
Heeresgruppe Gallwih: Auf beiden Maas-Afern nahm die Artillerietä#igkeit zu.
Die Fliegertaätigkeit war gesfern besonders rege. Wir schossen 38 feindliche
Flugzeuge und 2 Fesselballons ab. Leutnant Dörr errang seinen 35., Oberleutnant
Auffarth seinen 30. und Leutnant v. Hankelmann seinen 25. Tufksieg.
Der Chef des Generalstabes des Feldheeres. (W. T. B.)
Der k. u. k. Darlamentär in den italienischen Linien.
Wien, 31. Oktober. Amtlich wird verlautbart:
Das Oberkommando hat bereits am 29. Oktober früh durch einen Dar-
lamentär die Verbindung mit der italienischen Heeresleitung hergestellt. Es sollte
kein Mittel zur Vermeidung weiterer unnützer Blutopfer, zur Einstellung der
Feindseligkeiten und zum Abschluß eines Waffenstillstandes unversucht bleiben.
Das italienische Oberkommando hat gegen diesen von den besten Absichten ge-
leiteten Schritt zuerst eine unverkennbar ablehnende Haltung eingenommen. Erft
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am 30. Oktober abends konnie der General der Infanterie v. Weber mit einer *
Abordnung im Einverständnis mit dem italienischen Oberkommando die Gefechts- 7-
linie zur Einleilung von Verhandlungen überschreiken. Wenn demnach auf dem Ö.
italienischen Kriegsschauplahe Kriegsgreuel ihre Fortsehung finden, müssen die "ö
Schuld und die Verantwortung lediglich auf Rechnung unserer Feinde ge- 5
schrieben werden. Der Chef des Generalstabes. (W. T. B.) .
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