Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 8 (8)

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Der Waffenstillstand mit der Türkei unterzeichnet. 
London, 31. Oktober. Das Reutersche Bureau erfährt, daß der Waffen- 
stülskKand mit der Türkei om 31. Okkober mittags unferzeichnet wurde. 
Zusaßz des W. T. B.# Dle Tatsache ist nicht ausgeschlossen. Eine amtliche 
Bestätigung liegt aber bisher nicht vor. (W. T. B.) 
Daris, 31. Oktober. Nach einer Meldung der Agence Havas erklärte Leygues 
in der Kammer, daß der Waffenfkillstandsvertrag mit der Türkei vor allem freie 
Durchfahrt der Alliiertenslotten zum Schwarzen Meere, Besetzung der Dardanellen- 
forts und dersenigen am Bospocus sowie die Räcksendung der alllierten 
Kriegsgefangenen in ihre Heimat bestimmt. Der Waffenstillstand ist am Donnerstag 
in Kraft getreten. (W. T. B.) 
Lnabhängigkestserklärung Ungarns. 
Budapest, 31. Oktober. Der ungarische Nationalrat hat lm Laufe der Nacht die 
gesamte öffenilsche Gewalt in die Hand genommen. Ministierpräsident Graf Michael Karolyl 
hat im Laufe der Nacht die Feglerung gebildet. Der Ministkerrat erließ eine Droklamation 
an die Mitbürger, im der der Sieg der Revolulion mitgeteilt wird. Die Droklamaton kündigt 
an, daß die vollskändige stoatliche Unabhaängigkeit Ungarns gesichert ist und eln eigener Minlster 
des Aeußern ernannt wird. 
Ourch die Macht der Ereignisse iss das Miniskerium Karolyi inzwischen gezwungen worden, 
von dem Treueid, den es dem Könige leisiete, Enkbindung zu fordern. König Karl hat sie 
gewährt, und das Kabinett hat nunmehr in aller Oeffentlichkelt und vor dem LCande dem 
Nationalrat Treue geschworen. Nach einem Beschluß des Miniskerrates soll das WVolk, 
Maänner und Frauen, alsbald durch eine allgemelne Abstimmung enischefden, ob die 
Monarchie bleibt, oder ob die Mehrheit des Tandes sich der republikanischen Staatäform 
anschließen wolle. (W. T. W.) 
Der Kailser verläßt Berlin. — Abreise in das Große Haupt- 
quartier. 
Berlin, 31. Okober. (Amtlich.) Seine Majeskät der Koiser, der sich 
mehrere Wochen in der Reichshauptstadt aufgeholten hatte, begab sich in das 
Große Hauptauartier. (W. T. Z.) 
Der Ansturm gegen die Lys-Front. 
Berlin, 31. Okober, abends. (Amtlich.) Erneute Kämpfe in Flandern. 
Feindliche Angriffe von der holländischen Grenze bis zur Schelde find vor der Lys- 
Front gescheitert. Zwischen Deinze und der Schelde brachten wir den Feind, der 
an einzelnen Stellen in unsere Cinien eindrang, sehr bald zum Stehen. 
Auf den Aisne-Höhen nordwestlich von Chateau Horcien wurden heftige Angriffe 
der Franzosen abgewiesen. (W. T. B.) 
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