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dẽ Oestlich von Badonviller drangen Sturmtrupps in amerikanisch-französische Gräben
- ein, fügten dem Feinde schwere Verluste zu und brachten 40 Gefangene zurück.
Teutnant Udekl errang seinen 31. und 32., Oberleutnant Göhring seinen 20. und
21. Luflsieg. Der Eeste Generalquartiermeister.
TLudendorff. (W. T. B.)
Käumung des Monitello durch die k. u. k. Truppen.
Wien, 24. Juni. Amtlich wird verlautbart: Die durch Hochwasser und Witterungsunbill
enistandene Lage veranlaßie uns, den Montello und einige Abschnitte anderer auf dem rechten
Diave-Afer erkämpften Stellungen zu räumen. Oer hierzu schon vor vier Tagen erteilte Befehl
wurde iroh den mit dem Userwechsel verbundenen Schwierigkeiten so durchgeführt, daß dem
Gegner unsere Bewegungen völllg verborgen geblieben sind.
Mehrere der bereits geräumten Linien waren gestern das Ziel starker italienischer Geschätz-
wirkung, die sich siellenweise bis zum Trommelfeuer steigerte. Auch seindliche Infanierie ging
gegen die von uns verlassenen Gräben zum Angriff vor; sie wurden durch unsere Fernbaiterien
zurückgetrieben. Der Chef des Generalskabes. (W. T. B.)
ZKom, 24. Juni. Das Oberkommando teilt mil: Zon Montello bis zum Meere ist der
Feind geschlagen und gehi, von unseren tapferen Truppen verfolgt in Unordnung über dle
Diave zurück. (W. T. B.)
Staatssekretär v. Kühlmann über das deutsche Kriegsziel und
die Friedensmöglichkeiten.
Berlin, 24. Juni. In der heutigen Feichstagssitzung hiellt der Staatssekretär des Außern
v. Kühlmann eine Rede, in der er u. a. sagte: „Mit Sicherheit irgendeinen Augenblick ins
Auge zu sassen, zu welchem man tagen könnte, dieser Krieg muß zu Ende gehen, isi meines
Erachtens unmöglich, und man muß deshalb nach den polilischen Motiven ausspähen, welche
eventuell eine Friedensmöglichket ecöffnen könnten. Nach dieser Seite muß ich sagen, daß trot
der glänzenden Erfolge unserer Wassen auf seiten unserer Gegner Friedenswilligkeit, Friedens-
bereitschaft noch nirgends hervorgetreten islt. Nichis haben unsere Gegner aufzuweisen, was sich
einigermaßen mit dem deutschen Friedensangebot, mit der Resolution dieses Hauses oder mit
der Zeantwortung der Dapstinote in eine Reihe fiellen könnte. (Sehr richtig!)
Ich halte es aber für nützlich und notwendig, in wenig Worten ganz einfach und leicht-
verständlich za sagen, was wir positiv wollen. Wir wollen für das deutsche Bolk — und das
gilt mutatis mutandis auch für unsere VBerbündeten —, daß wir innerhalb der Grenzen, die
uns die Geschichte gezogen hat, frei, skark und unbeeinträchtigt leben können, daß wir über See
den Besitz haben, welcher unserer Größe, unserem T#eichtum und den von uns bewiesenen
kolonisatorischen Fähigkeiten entspricht, und daß wir die Möglichkeit und die Freiheit haben, auf
kreier See unsern Handel, unsern Verkehr in alle Wellieile zu tragen. (Lebhaster Beifall.) Es
wird uns von englischer Seite immer wieder der Vorwurf gemacht, daß wir in der belgischen Frage
auf englische Anzapfungen nicht bereit seien, in öffentlichen Erklärungen Stellung zu nehmen. In
diesem Dunkte differieren auch die grundsählichen Anschauungen der Kaiserlichen Regierung von
denen, welche die engbischen Staatsmänner uns zumuten. Wir betrachten Belgien als eine der
Fragen im Gesamikomplek der Fragen, wir müssen es aber ablehnen, in der belgischen Frage
sozusagen als Vorvermächinis Erklarungen abzugeben, die uns binden würden, ohne die Gegner
auch nur im geringsten festzulegen.“ Der Staatssekretär sagte weiter: „Wenm einmal der
Moment gekommen sein sollte, daß die Nationen, die heute kämpsen, in einen Gedankenaus-
tausch eintreien, so wird vor allem auch als Vorbedingung nötig sein, daß man ein gewisses
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