Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 8 (8)

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Neuer italienischer Lebergangsversuch an der Diave vereitelt. 
Wien, 28. Juni. Amtlich wird verlautbart: 
In Judicarien, im Arco-Becken und im Etsch-Tal richtete der Italiener sein wirkungsloses 
Störungsfeuer bis weit hintker unsere Linien. — Im Presena-Naum scheiterken mehrere feindliche 
Erkundungsversuche an der Wachsamkeit unserer Besatzungstruppen. — Ander venezianischen Gebirgs- 
front skand der am 26. heldenmülig behauptete Col del Rosso, der westlich davon gelegene Monte 
di Val Bella sowie der Kaum westlich Asiago unter ssarkem anhaltenden Arkillerie- und Minenfeuer. 
Ein unter Ausnutzung dieses Feuers südlich Canove angesetzter feindlicher Vorskoß wurde durch 
Abteilungen des Infanterieregiments Nr. 74 blutig abgewiesen. — An der Diave-Front wurde ein 
neuerlicher Lebergangsversuch der Jtaliener bei Fossalta vereitelt. Die Diave führl anhaltend 
Hochwasser. Der Chef des Generalstabes. (W. T. B.) 
Luftkampf und Seegefecht an der flandrischen Küste. — See- 
gefecht vor Ostende. 
Berlin, 28. Juni. (Amtlich.) Am 27. Juni vormittags griff eine unserer Marine- 
Jagdketten unter Führung des TLeutnants der FReserve Osterkamp querab der flan- 
drischen Küste ein flark von Einsitzern gesichertes feindliches Zombengeschwader an. 
Im Verlaufe des Kampfes, in den alle feindlichen Flugzeuge — ungefähr 20 — 
eingriffen, gelang es unserer Kette, die nur aus 4 Flugzeugen bestand, 4 feindliche 
Flugzeuge abzuschießen. Leutnant Osterkamp errang seinen 15. Luftsieg, Ulugmaat 
Zenses war an dem Erfolg mit 2 Abschüsfsen beteiligt. 
Am Abend des 27. Juni gerieten Teile unserer Torpedobootsstreitkräfte Flandern 
auf einer Hatrouillenfahrt vor Ostende in ein Gefecht mit englischen Zerstörern 
unter Führung eines Zersiörerführerschiffes. Nach einem etwa halbstündigen Gefecht 
zogen sich die feindlichen Zersiörer mit hoher Fahrt zurück, indem sie sich durch Ein- 
nebeln der Sicht entzogen. Es wurden Treffer auf dem Führerschiff und einem der feind- 
lichen Zerstörer beobachtet. Insere eignen Boote sind ohne Verluste und Beschädigungen 
eingelaufen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. (W. T. B.) 
Abwehrkampf in Flandern und an der Aisne. 
Berlin, 25. Juni, abends. (Amtlich.) Nördlich der Lps und südlich der Aisne 
kämpfen wir in der Abwehr heftiger Teilangriffe des Feindes. (W. T. Z.) 
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Englische Anstürme an der Lys abgewiesen. 
Großes Hauptquartier, 29. Juni. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Nördlich 
der Lys sind heftigem Feuer Infanterieangriffe der Engländer gefolgt. Dreimaliger 
Ansturm gegen Merris brach unter schweren Verlusten zusammen. In der Mitte 
des Kampffeldes drang der Feind in Bieux-Berquin ein. Gegenstoß der Bereit- 
schaften brachte ihn dort zum Stehen und warf ihn über den Westrand des Ortes 
zurück. Nördlich von Merville scheiferten die feindlichen Angriffe in unserem Feuer. 
— An der übrigen Front flaute die lebhafte nächtliche Artillerielätigkeit in den 
  
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