Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 8 (8)

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Rege Kampftätigkeit zwischen Aisne und Marne. 
Großes Hauptquartier, 12. Juli. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz RKupprecht: Die 
Artilleriekätigkeit lebte am Abend auf und skeigerte sich während der Nacht zu kräftigen 
Feuerüberfällen auf Kampfskellungen und Hintergelände. Südwesilich von Lpern 
und Zailleul sowie nördlich von Albert wurden stlärkere VBorstöße, mehrfach Erkundungs- 
vorstöße des Feindes abgewiesen. 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Zwischen Aisne und Marne blieb die 
Tätigkeit der Franzosen rege. In Vorseldkämpfen am Walde von Villers-Cotterets 
machten wir Gefangene. Oesllich von Keims schlugen wir Erkundungsvorstöße des 
Feindes zurück. " 
Leutnant Neckel errang seinen 20. Tuftsieg. 
Von dem gestern im Anfkug auf Koblenz gemeldeten amerikanischen Geschwader 
siel auch das 6. Flugzeug durch Abschuß in unsere Hand. 
Der Erste Generalquartiermeister. 
Ludendorff. (W. T. B.) 
Die Erklärungen Hertlings über Belgien als Fausipfand. 
Berlin, 12. Juli. (Amtlich.) Anknüpfend an seine gestrigen Darlegungen hat der Reichs- 
kanzler vor dem Hauptausschuß heute u. a. folgendes ausgeführt: Was die Zukunft Belgiens 
betrifft, so bedeutet, wie ich geskern schon sagte, die Okkupalion und der gegenwärtige Besitz 
Belgiens nur, daß wir ein Fauskpfand für die künftigen Berhandlungen haben. Im Begriff 
des Fauskpsandes liegt es, daß man das, was man als Pfand in der Hand hat, nicht behalten 
will, wenn die Derhandlungen zu einem günstigen Resultat geführt haben. Wir beabsichtigen 
nicht, Belgien in irgendeiner Form zu behalten. Wir wänschen genau so, wie ich schon am 
24. Februar gesagt habe, daß das nach dem Kriege wiederersiandene Belgien als selbständiges 
Staatswesen, keinem als Basall unterworfen, mit uns in guten, freundschaftlichen Berhällnissen lebe. 
Das ist der Standpunkt, den ich zu dem belgischen Hroblem von Anfang an eingenommen 
habe und auch heute noch einnehme. Diese Seite meiner Dolitk stehl durchaus im 
Zusammenhang mit den allgemeinen Richtlinien, die ich ihnen gestern dargelegt habe. 
Wir führen den Krieg als Verteidigungskrieg. Weil wir ihn als Verteidigungskrieg führen, 
weil uns von Anfang an jede ünperialistische, jede auf die Weltherrschaft gerichiete Tendenz 
ferngelegen hat, darum werden auch unsere Friedensziele dem entsprechen. Was wir wollen, 
das ist die Unversehrtheit unseres Territorlums, das ist freie Luft für die Entwicklung unseres 
Volkes, insbesondere auf dem wirtschaftlichen Gebiete, das isi natürlich auch die nolwendige 
Slcherung für künftige schwierige Verhältnisse. Das trifft vollkommen auch für den Stand- 
punkt zu, den ich Zelgien gegenüber einnehme. Wie sich dieser Standpunki aber im einzelnen 
festlegen lkäßt, das hängt von den künftigen Berhandlungen ab. Darüber kann ich jehzt keine 
bindenden Erklärungen abgeben. 
  
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Kämpfe bei Bailleul und wesilich der Avre. 
Berlin, 12. Juli, abends. (Amtlich.) Oertliche Kämpfe südwestlich Zailleul 
und auf dem Westufer der Avre. (W. T. B.) 
  
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